(frd) Beim letzten Schuss mit der 20-Millimeter-Kanone des bisherigen Hauptwaffensystems des Panzergrenadierbataillons 122, dem Schützenpanzer "Marder", war die Rührung offensichtlich. So mancher Soldat erinnerte sich bei diesem Schuss daran, dass man diesem Waffensystem vertraute. Seine Funktionsfähigkeit bei Gefechten in Auslandseinsätzen hat die Kämpfer vor Schaden bewahrt, hundertprozentig war Verlass auf den "Marder".
Nun hatte der Oberviechtacher Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Christoph Huber, zum letzten Auftritt des bewährten Gefährten über 100 Gäste aus der Region nach Grafenwöhr auf die Schießbahn 307 eingeladen. Bei einer Gefechtsübung erfolgte der letzte Schuss mit der 20 Millimeter-Kanone des Panzers. Bürgermeister Heinz Weigl und seine Stellvertreter Christa Zapf und Peter Forster waren dabei bei diesem Akt, außerdem zahlreiche Vertreter von Patenvereinen und Freunde der Soldaten.
Christoph Huber dankte ihnen, dass sie sich dafür einen ganzen Tag Zeit genommen haben, was einmal mehr die enge Verbundenheit der Zivilbevölkerung mit den Oberviechtacher Soldaten zeige. "Der verstärkte Panzergrenadierzug in der Verzögerung" lautete die Vorgabe für diese Übung, die auch eine spezielle Einweisung für die Gäste erforderte. Die konnten bei dieser Gelegenheit feststellen, dass generell der Sicherheit und Unversehrtheit der beteiligten Soldaten höchste Priorität eingeräumt wird - mit höchsten Anforderungen an das Sicherheitspersonal.
Die Stellung halten
Dieser Panzergrenadierzug hatte bei der Übung den Auftrag, gegen zwei angreifende mechanisierte Infanterie-Kompanien im Verzögerungsgefecht zu bestehen und diese möglichst zu vernichten. Zwei vorgegebene Verteidigungslinien sollten möglichst lange gehalten werden. Dazu wechselten die Kampffahrzeuge immer wieder ihre Stellung, um den Angreifer über die Stärke im Unklaren zu lassen.
Im Verlauf des Gefechts gelang den gut ausgebildeten Oberviechtacher Panzergrenadieren sogar noch ein Gegenstoß, große Teile des "Feindes" konnten vernichtet werden, die Reste mussten ihren Angriff erfolglos abbrechen.
Dann kam kurz vor Übungsende der große Moment, wo Stabsfeldwebel Lars Piller und der S3-Feldwebel des Bataillons, Oberstabsfeldwebel Sven Deiss, die letzten Schüsse mit der Bordmaschinenkanone des Schützenpanzers "Marder" abgaben. Danach war es zunächst totenstill auf der Schießbahn, eine Ära war zu Ende gegangen.
Nach einer Mittagspause mit dem legendären Bundeswehr-Eintopf ging es noch einmal zur nahen Schießbahn 307. Dort duften ausgebildete Richtschützen die ersten scharfen Schüsse an der 30-Millimeter-Kanone des Schützenpanzers "Puma" abgeben.
Gute Trefferquote
Mit einer Trefferquote von über 90 Prozent, demonstrierten sie ihren hohen Ausbildungsstand und nicht zuletzt auch die Zuverlässigkeit des neuen Geräts. Damit war es aber auch vorbei mit dem Abschiedsschmerz, die Freude über den Nachfolger behielt die Oberhand. Mit viel Beifall bedankten sich die Gäste für den Einblick in die Schlagkraft der Bundeswehr.





















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