Der Mauerbau in Pullenried wird vielleicht nicht in die Geschichtsbücher eingehen. Allerdings zeigt er, dass es den Kindern ernst ist. Vergangene Woche haben sie aus dem späten Schneefall im April Profit geschlagen. Um ihren Spielplatz im Baugebiet Pullenried behalten zu dürfen, haben die Kinder kurzerhand in stundenlanger Arbeit eine Mauer aus Schneepfosten davor gebaut und – unterstützt von ihren Eltern – ein Plakat entworfen, auf dem stand „Unser Spielplatz soll bleiben“. Die Mühen haben sich gelohnt.
Anlass für die Aktion von Kindern und Eltern des Baugebietes Pullenried war eine Information von Bürgermeister Rudolf Teplitzky, in der stand, dass viele Spielgeräte auf dem Kinderspielplatz „in die Jahre gekommen“ und deshalb, um die Sicherheit der Kinder beim Spielen zu gewährleisten, einer technischen Überholung bedürfen. Bei den Vorbereitungen der Überholung der Spielgeräte sei, möglicherweise auch bedingt durch die Virus-Pandemie, festgestellt worden, dass die Frequentierung dieses Platzes starke zurückgegangen sei.
Der Stadt sei klar und das solle auch seitens der Stadt unterstützt werden, so Teplitzky, dass Kinder ihren eigenen Bereich brauchen. Da jedoch in Pullenried nahe dem Biergarten Dobmeier ein weiterer Spielplatz vorhanden sei, wäre geplant, die noch intakten Spielgeräte aus dem Spielplatz Baugebiet dort zu installieren und den Spielplatz im Baugebiet aufzulösen.
Als die Kinder im Baugebiet das von ihren Eltern hörten, waren sie damit gar nicht einverstanden und sofort bereit, für „ihren Spielplatz“ zu kämpfen. Unterstützt von ihren Eltern verfassten sie einen Brief an den Bürgermeister und den Stadtrat, im dem sie deutlich machten, dass sie ihren Spielplatz behalten wollen und dass er, so die Witterung es zulässt, täglich und gerne genutzt werde.
Dieser Spielplatz, so die Kinder in ihrem Schreiben an die Stadt, sei für sie ein wichtiger und zudem schöner Ort, an dem sich alle Kinder des Dorfes treffen und hier gerne miteinander spielen. Diesen Ort der Kommunikation gelte es zu erhalten.
Bürgermeister Teplitzky und Bauhofchef Hubert Hammerer waren am vergangenen Donnerstagnachmittag persönlich am Spielplatz. Die Plakataufschrift „Unser Spielplatz soll bleiben“ machte den beiden deutlich, worum es geht.
Auf die Frage des Bürgermeisters an die Kinder, wer denn nun für den Erhalt dieses Spielplatzes sei, schnellten alle Kinderhände in die Höhe, womit zumindest dieser „Beschluss“ schon einstimmig gefasst war.
Angesichts dieser großen Euphorie und „Kampfbereitschaft“ der Kinder für ihren Spielplatz konnten sie schnell das Herz des Bürgermeisters, selbst Vater von drei Kindern, erweichen. Teplitzky versprach, ihren Antrag positiv zu prüfen und dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen.
Wie Hammerer zudem ausführte, sei zwar die Bereitschaft der Eltern, selbst Hand bei der Sanierung der Spielgeräte anzulegen, lobenswert, jedoch sei das nicht so einfach, da diese Spielgeräte später vom „TÜV“ geprüft werden müssen und nur fachgerechte Arbeit und die Verwendung der richtigen Materiealien bei dieser Prüfung akzeptiert würden.
















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