Bei der zehnten Sitzung des Stadtrates fanden sich vier Zuhörer in der Mensa der Doktor-Eisenbarth-Schule ein, welche Bürgermeister Rudolf J. Teplitzky neben Mitarbeitern der Stadtverwaltung besonders begrüßte. Beim Tagesordnungspunkt zwei ging es um den vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Wohngebiet am südlichen Stadteingang" an der Eigelsberger Straße. Nachdem der Stadtrat im Dezember 2019 die Aufstellung beschlossen hatte, wurde vom Vorhabenträger ein erster Bebauungsplanentwurf erstellt. Die frühzeitige Beteiligungsrunde lief vom 28. August bis 5. Oktober 2020. "Es ist ein Mehrwert für die Stadtentwicklung", betonte Teplitzky am Dienstag. "Und es gibt keine Mega-Probleme, die das Projekt gefährden." Allerdings müsse der Entwurf an einigen Stellen noch überarbeitet und ergänzt werden.
Die Firma Konzeptbau Fuchs plant rund 70 Wohnungen in acht Häuserblocks mit Tiefgarage. Nachdem das Vorhaben bekannt wurde, hat die Stadt insbesondere die Belange des Schallschutzes, der Verkehrsplanung und der Hydraulik (Strömungsverhalten von Flüssigkeiten) als Konfliktpotential betrachtet, wie Teplitzky kurz ausführte. Dies hätten die eingegangenen Stellungnahmen und Einwände bestätigt, so dass Gutachten in Auftrag gegeben wurden.
Das Plangebiet ist von drei Straßen umgeben: Bundesstraße 22, Staatsstraße 2398 "Eigelsberger Straße" und der Ortsstraße "Im Wiesengrund". Durch eine schalltechnische Untersuchung wurden die auf das Gebiet einwirkenden Verkehrsgeräusche ebenso wie die ausgehenden Geräusche durch die Garagennutzung beurteilt. "Im Plangebiet werden teilweise die zulässigen Werte überschritten", heißt es in einer Zusammenstellung des städtischen Bauamtes. Der Schallschutz könne jedoch durch eine Grundrissorientierung schutzbedürftiger Räume und baulichen Maßnahmen (Schallschutzfenster) sichergestellt werden. Das Gutachen ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die geplante Tiefgaragenzufahrt im nordöstichen Bereich aus Sicht der immissionsschutzrechtlichen Belange mit der schutzwürdigen Nachbarschaft außerhalb des Plangebiets vereinbar ist.
Verkehr analysiert
Nachdem das Verkehrsaufkommen (neuer Kindergarten am Freibad ebenfalls berücksichtigt) zunehmen wird, wurde in einem weiteren Gutachten die Verträglichkeit analysiert. "Die zu erwarteten Spitzenstundenlasten liegen weit unter denen, die für Wohn- und Sammelstraßen maximal angesetzt werden dürfen", heißt es in der Ausfertigung. Noch nachreichen muss der Investor eine ergänzende schalltechnische Untersuchung zur Zunahme des Verkehrslärms für Grundstücke außerhalb des Planbereichs.
Umfangreiche Berechnungen durch ein Ingenieurbüro wurden bezüglich der Hydraulik des neuen Wohngebiets notwendig. Dabei ging es um die Grundstücksentwässerung (Niederschlagswasser), den Überflutungsschutz durch Hochwasser und Starkregen sowie einwirkende Oberflächenwässer der Bundesstraße 22. Wie das Gutachten zeigt, könnten die städtischen Kanäle bei einer ungedrosselten Einleitung des Oberflächen- und Schmutzwassers teilweise an ihre Leistungsgrenze kommen. Nachdem sich die Stadt einen Puffer von mindestens 30 Prozent vorbehalten will, muss der Bauträger eine Rückhaltung schaffen. Dies wurde bereits bei einer Zusammenkunft am 23. Februar besprochen. Auf der Stadtratssitzung wurde nun festgstellt, dass der Investor der Stadt eine detaillierte Erschließungsplanung zur Prüfung vorlegen muss, welche vorab mit den maßgeblichen Stellen abgestimmt sein sollte, um in die zweite Auslegungsrunde gehen zu können.
"Es ist ein Mehrwert für die Stadtentwicklung. Und es gibt keine Mega-Probleme, die das Projekt gefährden."
Daten stehen noch aus
Die Stellungnahmen der ersten Beteiligungsrunde wurden bereits vom Bauamt ausgewertet und mit Abwägungsvorschlägen versehen. Dazu kommen die Ergebnisse der noch einzuholenden Untersuchungen. Der Stadtrat nahm Kenntnis und fasste einen einstimmigen Beschluss für das Projekt. Die geänderte Planung wird öffentlich ausgelegt. Zum künftigen Verkehrsaufkommen in der Straße "Im Wiesengrund" ergänzte CSU/JU-Fraktionssprecher Alexander Ried: "Wir müssen uns noch Gedanken über den Verkehrsfluss machen. Es wird eng werden." Bürgermeister Rudolf J. Teplitzky will hier eher den Weg einer "Zone 30" gehen und betonte: "Eine Straßenverbreiterung führt zu schnellerem Fahren."
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