Der Marktplatz und der Platz hinter dem Rathaus sind am 11. und 12. September die Aufführungsorte für sechs voneinander unabhängigen Szenen der diesjährigen Freilichtinszenierung unter dem Motto „Stadt.Spiel.Platz.“ Die ursprünglich geplante Aufführungsform mit Bühnen im gesamten Altstadtbereich und individueller Auswahl der Spielszene durch die Zuschauer kann wegen der Coronaauflagen nicht umgesetzt werden. Vielmehr werden Besuchern mit Voranmeldung feste Sitzplätze mit Abstandswahrung zugewiesen. Eine Tageskasse wird es nicht geben, so dass aufgrund des Kartenerwerbs im Vorverkauf bereits sämtliche Zuschauer registriert sind.
Eine Abendvorstellung ist diesmal nicht im Angebot. Ebenso entfällt die Verköstigung durch Vereine. „Lassen Sie sich kulinarisch von unseren ansässigen Gastronomen verwöhnen und erleben Sie entspannte und bezaubernde Momente im Goldstück Bayerns“, heißt es im frisch gedruckten Flugblatt. Das Marketing liegt in den Händen von Margit Boch.
Bürgermeister Rudolf Teplitzky zollte dem Theaterensemble großes Lob, dass „Stadt.Spiel.Platz.“ in dieser Form zustande gekommen ist. Die coronabedingt digitalen Einstudierungen seit dem Frühjahr „bedeuteten für Regisseure und Spieler einen Riesenaufwand“, stellt der Bürgermeister fest. Im Hinblick auf die thematische Bandbreite freut er sichauf ein abwechslungsreiches Theatererlebnis für Jung und Alt.
„Stadt.Spiel.Platz“ unterhält die Zuschauer mit sechs voneinander unabhängigen Kurz-Theaterszenen von jeweils 10 bis 15 Minuten Dauer, wobei sich die drei Aufführungen am Marktplatz mit drei Bühnen auf Doktor Eisenbarth beziehen. Eröffnet wird der Reigen mit dessen Taufe in Oberviechtach unter der Regie der Vorsitzenden Bianca Reil. Eine Wahrsagerin prophezeit dem Täufling gutes und übles Geschehen. Dies ruft die schon bekannte Figur von Eisenbarths Geist auf den Plan.
Bei der folgenden Szene „Die Wunderheilung“ vollzieht der barocke Wanderarzt seinen berühmten Starstich. Regisseur Florian Waldherr lässt bei dieser Heilung eines Mädchens in Spandau die Gaukler am Beispiel der "Commedia Dell´Arte" in einer völlig neuen Inszenierung agieren. Das Lied „Ich bin der Doktor Eisenbarth“ erklingt in der dritten Spieleinheit, wenn sich der Vorhang des bekannten Figurentheaters öffnet.
Die drei weiteren Szenen, die auf dem Platz hinter dem Rathaus über die Bühne gehen, beziehen sich auf Historie und Sagen von Oberviechtach. „Das verschwundene Kind“ unter der Regie von Sandro Bauer spielt in der Zeit, als Oberviechtach von einer Wolfsplage heimgesucht wurde und man Wolfsgruben anlegte. Die heutige Straßenbezeichnung Wolfsgrubenweg erinnert daran. Das Spiel „Eine Nacht in Oberviechtach“ unter der Regie von Stefan Eiser thematisiert die Rolle des Oberviechtacher Geistlichen von Miller im Kampf gegen die kaiserlich-österreichische Besatzungsmacht. Schon die Zeitgenossen verwunderte die spektakuläre Wandlung des Pfarrers zum Rebellen.
Dem Oberviechtacher Goldstück ist die letzte Szene gewidmet. „Der Venediger vom Stangenberg“ greift die Zeit des Goldabbaus von der mystischen Seite her auf. In dieser Szene unter der Regie von Bianca Reil bilden Kinder den Spielerstamm. Zur Bereicherung des gesamten Bühnengeschehens werden in bekannter Manier auch der Kolpingspielmannszug und eine Gauklertruppe des Ortenburg-Gymnasiums beitragen.
"Ein Riesenaufwand für Regisseure und Spieler."
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.