Die Familie Forschepiepe staunte nicht schlecht, als sie am Dienstag einen Biber in ihrem Gartenteich in Pechbrunn entdeckte. Von den menschlichen Beobachtern ließ sich das Tier beim Schwimmen keineswegs stören. Isgard Forschepiepe benachrichtigte den zuständigen Biberberater des Landkreises Tirschenreuth, der gleich für Mittwochmorgen einen Besuch zusagte.
Als Fischer nun auf dem Anwesen eintraf, fehlte von dem Biber jede Spur. In der Nacht zum Mittwoch hat das Tier den Garten offenbar verlassen. "Am Dienstagabend um 22 Uhr war der Biber noch da", berichtete Isgard Forschepiepe. Horst Fischer brauchte daher nicht tätig zu werden. Er hatte dafür sorgen wollen, dass der ungebetene Gast den Gartenteich wieder verlässt und nicht versucht, dort heimisch zu werden.
Den ganzen Dienstag über hatte sich der Biber munter im Garten getummelt, wie Familie Forschepiepe berichtet. Immer wieder mal ist er ins Wasser des 1,30 Meter tiefen Teiches abgetaucht, zwischendurch verzehrte er einige Äste von Sträuchern.
Vermutlich auf Reviersuche
Horst Fischer, der seit drei Jahren dieses Amt ausübt und die Kommunen Pechbrunn, Fuchsmühl und Waldershof betreut, informierte, dass es im Landkreis Tirschenreuth Schätzungen zufolge zwischen 1000 und 1200 Biber gibt. Es sei keineswegs ungewöhnlich, dass sich ein Biber auch einmal in einen Gartenteich verirrt, so Fischer. Seiner Meinung nach dürfte der beobachtete Biber zwei bis drei Jahre alt und geschlechtsreif sein. Tiere in dieser Phase würden von ihrer Familie verstoßen und müssten sich ein eigenes Revier suchen.
"Ab 22 Uhr ist es bei uns ganz ruhig, Wege und Straßen sind verwaist. Die Biber fühlen sich dann vor den Menschen sicher und begeben sich auf Wanderschaft. Idealerweise witterte er wahrscheinlich das Wasser des Gartenteiches und zog sich dorthin zurück."
Für Horst Fischer ist klar, dass die derzeit geltende nächtliche Ausgangssperre den Bibern zugute kommt. "Ab 22 Uhr ist es bei uns ganz ruhig, Wege und Straßen sind verwaist. Die Biber fühlen sich vor den Menschen sicher und begeben sich auf Wanderschaft. Idealerweise witterte er wahrscheinlich das Wasser des Gartenteiches und zog sich dorthin zurück." In einem Gewässer suche ein Biber auch Schutz vor möglichen Gefahren.
Isgard Forschepiepe und ihr Sohn Lars sind jedenfalls froh, dass der Biber wieder weg ist und keine Maßnahmen nötig geworden seien. Sie sind auch erfreut darüber, dass das Tier die Obstbäume im Garten nicht angenagt hat.
Rückkehr nicht ausgeschlossen
Auszuschließen ist jedoch nicht, dass der Biber wieder zurückkommt zu den Forschepiepes. Das könnte passieren, so Horst Fischer, "wenn es ihm gefallen hat".
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