"Denkmalpflege ist anstrengend. Insbesondere dann, wenn die Macher vor Ort sehr viel Eigenleistung einbringen", hob Bezirkstagspräsident Franz Löffler die außergewöhnliche Leistung der Familie Eichinger hervor, die acht Jahre mühevolle Arbeit in die Sanierung des Gebäudes am Marktplatz 23 in Pfreimd investierte. In einem Festakt im Bürgersaal der ehemaligen Residenzstadt Pfreimd wurden diese Anstrengungen mit dem Denkmalpreis 2020 des Bezirkes Oberpfalz belohnt. Die bereits 2020 vorgesehene Preisverleihung musste pandemiebedingt um ein Jahr verschoben werden.
Der Hausherr, Bürgermeister Richard Tischler, brachte seine Freude über das gelungene Werk mit überschwänglichen Lobesworten zum Ausdruck: "Das Werk geht weit über das Maß hinaus, was von einer Sanierung erwartet werden kann. Handwerkliches Können macht das Gebäude zu einem Schmuckstück am Marktplatz."
Denkmalpreis seit 2013
Auf den Denkmalpreis und seine Bedeutung für den Bezirk Oberpfalz ging Bezirkstagspräsident Franz Löffler in seiner Laudatio ein. Der Denkmalpreis wird seit dem Jahr 2013 vergeben. Wesentliche Kriterien für den Erhalt des Preises sind die fachliche Qualität der Maßnahme, das finanzielle und ideelle Engagement des Eigentümers sowie die Bedeutung des Denkmals.
"Es soll damit gezeigt werden, dass die Denkmalpflege beim Bezirk einen besonderen Stellenwert einnimmt", so der Präsident. "Denkmalpflege ist kein Selbstläufer", so Franz Löffler weiter, "sei vermittelt Werte, die unsere Heimat stark machen."
Oft fehlt bei sanierten Gebäuden die anschließende Nutzung. Im Falle des "Bürger- und Handwerkerhauses" in Pfreimd bewohnt der Eigentümer mit seiner Familie das Haus. "Dies ist die höchste Stufe einer Denkmalsanierung", hob der Bezirkstagspräsident hervor, was schließlich als ein wichtiges Kriterium für die Verleihung des Denkmalpreises gewertet wurde.
Haus 1991 geerbt
Christian Eichinger ist in dem Haus aufgewachsen. Als er das Anwesen 1991 erbte, wollte er eigentlich schon damals die Sanierung des denkmalgeschützten Hauses in Angriff nehmen. Doch der Respekt vor dieser Aufgabe war für die junge Familie zu groß. Erst im dritten Anlauf schließlich klappte die Sanierung. Von 2010 bis 2018 legte die gesamte Familie, Großeltern, Eltern und Kinder, mit Hand an und erbrachte 11 000 Stunden an Eigenleistung. Begleitet wurde der Bauherr von der Architektin Petra Hoffmann und dem Statiker Anton Landgraf aus Amberg. Beide waren die kompetenten Ansprechpartner bei allen Fragen rund um den Bau.
Obwohl die Maßnahme vom Land, Bezirk und der Stadt Pfreimd gefördert worden ist, ging der Bauherr finanziell an seine Grenzen. "Liebe Familie Eichinger, sie leben Denkmalpflege und sie sind zu Botschaftern dieses Themas geworden", würdigte der Bezirkstagspräsident das außergewöhnliche Engagement der Bauherrn. Christian Eichinger war es ein besonderes Anliegen, allen Helfern und der Stadt Pfreimd für die große Unterstützung zu danken. Nicht vergessen in dem Dank wurden auch die Nachbarn, die acht Jahre den Lärm und den Staub ertragen mussten.
"Das Werk geht weit über das Maß hinaus, was von einer Sanierung erwartet werden kann. Handwerkliches Können macht das Gebäude zu einem Schmuckstück am Marktplatz."
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