Der Stadtrat hat den Wirtschaftsplan für das kommende Jahr für die Spitalstiftung beschlossen. Fest steht: So ertragreich wie 2019 wird es nicht. Den Ausführungen von Christian Hechtl aus der Finanzverwaltung zufolge braucht das aber nicht sonderlich zu überraschen. Zwar habe das Jahr 2019 mit einem Überschuss von rund 73 000 Euro geschlossen. Grund für dieses "sehr gute Ergebnis" sei aber, dass "einige der geplanten Instandsetzungsmaßnahmen und Investitionen" nicht umgesetzt werden konnten.
So verschiebt sich zum Beispiel der Einbau eines Aufzugs auf das laufende Jahr. Hechtl zufolge ist 2020 wohl ein kostspieliges Jahr. Es stehen unter anderem die Neumöblierung des Ober und Untergeschosses im Altenheim sowie Anschaffungen für den Pflegebereich an. Hinzu kommt, dass das Haus barrierefrei umgebaut wird, was unter anderem beinhaltet, dass die Duschtasssen in den Zimmern ausgetauscht werden. Damit das klappt, müssen die finanziellen Reserven angezapft werden.
Hechtel betonte: "Die Gewinne des letzten Jahres und die Überschüsse in den Erfolgsplänen beim Forst- und Spitalgebäude werden voraussichtlich ausreichen, um die Maßnahmen ohne weitere Kreditaufnahme durchzuführen und abzuschließen." Ein Erfolgsplan beschreibt die voraussichtlichen Erträge und Aufwendungen innerhalb eines Jahres bei der Spitalstiftung. Nach der Gewinn- und Verlustrechnung schließt 2020 also mit etwas weniger Überschüssen ab als 2019. Im Wirtschaftsplan ist von einem Überschuss von 63 430 Euro die Rede.
"Beachtliche Schulden"
2020 fallen Hechtl zufolge Kosten in Höhe von 120 540 Euro an. Wobei insbesondere die Restzahlungen für den neuen Aufzug mit 40 000 Euro und die erste Rate für die neuen Möbel mit 55 000 Euro zu Buche schlagen. Darüber hinaus werden die Kredite in Höhe von für Investitionen 95 660 getilgt. Hechtl: "Die Spitalstiftung Pfreimd verfügt noch über beachtliche Schulden." Diese werden sich Ende 2020 noch auf über eine halbe Millionen Euro belaufen.
Das Seniorenheim St.-Johannis-Stift hat sich im vergangenen Jahr bezüglich der Anzahl an Betten nicht verändert. Es verfügt über 57 Stück und ein zusätzliches im sogenannten Verfügungszimmer. 2019 waren im Schnitt 56 davon belegt. Der Einschätzung Hechtls zufolge sind mehr Betten nicht denkbar. "Eine Steigerung dieser Auslastung ist kaum mehr möglich", sagt er.
Was die Kosten für die Unterbringung von Senioren angeht, teilt Hechtl mit: "Die Entgeldsätze werden in diesem Jahr neu verhandelt." Zum Vergleich: Mitte 2019 wurden die Beiträge das letzte Mal erhöht. Den Großteil seiner betrieblichen Erträge zieht das Seniorenheim aus der vollstationären Pflege. 2020 rechnet Hechtl dort mit einem Plus von 91 000 Euro. Dagegen steht die Kurzzeitpflege mit rund 20 000 Euro in der Kreide. Ebenfalls ein Minus von 10 000 Euro wird bei der Betreuung gerechnet. In den restlichen betrieblichen Bereichen nennt Hechtl einen Gewinn von 7400 Euro. Insgesamt erhöht sich der Ertrag aus diesen Bereichen im Jahr 2020 um 68 400 Euro auf 2 115 200 Euro.
Dagegen fließt ein großer Batzen Geld wiederum in die Personalkosten der Stiftung. Hechtl rechnet 2020 hier mit einem Anstieg um rund 90 000 Euro auf insgesamt 1 941 250 Euro. "Ursächlich für diese Entwicklung ist neben der Erhöhung der Tariflöhne auch eine leicht erhöhte Personalausstattung in den Bereichen Verwaltung, Hauswirtschaft und Technik", führte Hechtl aus.
Mehr Geld hat die Stiftung in diesem Jahr auch für Lebensmittel in die Hand genommen. Waren es 2019 noch 78 000 Euro, die dafür anfielen, sind es nun schon 86 000. Mehr als verdoppelt haben sich die Kosten im Bereich Organisation. Hechtl: "Hier schlagen insbesondere die Punkte EDV- und Organisationskosten, die Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen sowie Abschluss- und Prüfungskosten stark zu Buche. Daher steigt hier der Ansatz von 11 300 Euro im Vorjahr auf nunmehr 26 650 Euro."
Was die kommenden Jahre aus finanzieller Sicht angeht, dürfte sich die Lage für die Spitalstiftung verschlechtern. Hechtl erklärte, dass die Ausgaben im Vergleich zu den Einnahmen weiter steigen werden. Im Vorbericht zum Wirtschaftsplan heißt es diesbezüglich: "Sollen alle Anschaffungen getätigt werden, so reichen die finanziellen Mittel gerade aus, um ohne neues Darlehen über die Runden zu kommen."
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