Die Pumpen und Turbinen arbeiten auf Hochtouren, der Lautstärkepegel im Maschinenraum ist dementsprechend hoch. „Seit Anfang der Woche sind unsere Kraftwerke wieder voll am Stromnetz“, berichtet Dieter Krompholz, Leiter der Kraftwerksgruppe Pfreimd. Anlässlich der Anfang August abgeschlossenen umfangreichen Revisionsmaßnahmen, luden Vertreter vom Betreiber der Anlage, Engie Deutschland, zum Premierenrundgang ein.
Bei strahlendem Sonnenschein empfing Dieter Krompholz die Besucher: Bundestagsabgeordneten Karl Holmeier, Direktkandidatin Martina Englhardt-Kopf, den Trausnitzer Bürgermeister Martin Schwandner und CSU-Ortsvorsitzenden Reinhard Schwarz. Vom Betreiber der Kraftwerksgruppe waren zudem Geschäftsbereichsleiter Ralf Schürkamp, Stefanie Behling, Leiterin der Energiepolitik, sowie Bernhard Ostler, Leiter Mechanik und Bau, vor Ort
Beim Rundgang durch das Pumpspeicherkraftwerk Trausnitz erläuterte Werksgruppenleiter Krompholz der interessierten Besuchergruppe zum einen die Funktionsweise der Anlage, zum anderen klärte er über die erfolgten Revisionsarbeiten auf.
Vier neue Transformatoren
Im ersten Teil der Revision im Jahr 2020 wurden vier neue Groß-Transformatoren installiert, über diese die Pumpen und Turbinen mit dem 110-Kilovolt-Stromnetz verbunden sind. Zudem wurden Pumpspeichersätze mit modernisierter Turbinenregler-Software ausgestattet.
Im Fokus der Arbeiten standen der Einbau und die Inbetriebnahme von vier sogenannten Kugelschiebern im Kraftwerk Reisach. Diese 75 Tonnen schweren Verschlusseinrichtungen schützen Pumpen und Turbinen vor dem enormen Druck des 180 Meter hoch gestauten Wassers. Darüber hinaus wurde die Elektronik- und Leitinfrastruktur der Anlage auf den neusten Stand der Technik gehoben. „Diese Weiterentwicklungen sind regelmäßig notwendig, um am Markt zu bleiben“, so Krompholz.
14 Millionen Euro für das Klima
Karl Holmeier, der das Kraftwerk noch aus seiner Schulzeit kennt, hob die Bedeutung des Energiestandorts hervor. Das Wasser werde hier dreifach genutzt. Zum einen wird grüner Strom erzeugt, zum anderen dient es der Speicherung der Energie. Andere erneuerbare Energieformen wie Wind- und Solarenergie liefern nicht kontinuierlich Strom. Diese Schwankungen im Netz können durch Wasserkraftwerke wie die der Kraftwerksgruppe Pfreimd ausgeglichen werden. Diese Stabilisierung ist die dritte Nutzungsform der Ressource Wasser.
Engie Deutschland hat im Zuge der Generalüberholung in den vergangenen beiden Jahren etwa 14 Millionen Euro investiert. Der Standort leistet durch die kohlenstoffdioxidfreie Stromerzeugung einen wesentlichen Beitrag zum Übergang hin zur Klimaneutralität.
Die Kraftwerksgruppe Pfreimd
- Die ersten Laufwasserturbinen wurden 1952 in Betrieb genommen.
- Die Anlage der Kraftwerksgruppe umfasst heute drei Speicherseen, ein Laufwasser-, sowie zwei Pumpspeicherkraftwerke.
- Durch das Pumpen von Wasser in höher gelegene Speicher wird elektrische Energie in Lageenergie umgewandelt und gespeichert.
- Zur Kraftwerksgruppe gehören die Standorte Reisach, Tanzmühle, Kainzmühlsperre und Trausnitz.
- Die letzte große Revision wurde 2015 abgeschlossen.
- Weitere Infos unter: www.engie-deutschland.de/kraftwerksgruppe-pfreimd
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