Pittersberg bei Ebermannsdorf
30.10.2022 - 07:22 Uhr

Kircherl für den Christkindl-Segen der Pittersberger wieder fit gemacht

Das reparierte Kircherl lebt wieder. Das Glockenspiel sowie die Musikstücke werden Weinachten 2022, wie zu alten Zeiten, wieder erklingen. Der große Dank gilt Armin Amrhein und allen Unterstützern des Repair-Cafés in Ensdorf. Bild: gm
Das reparierte Kircherl lebt wieder. Das Glockenspiel sowie die Musikstücke werden Weinachten 2022, wie zu alten Zeiten, wieder erklingen. Der große Dank gilt Armin Amrhein und allen Unterstützern des Repair-Cafés in Ensdorf.

Die Pfarrei Pittersberg hat dieser Tage im mehr als 150-jährigen Pfarrhof nicht nur einen Schatz gefunden, sondern zugleich den eigentlichen Wert eines schönen, alten Weihnachtskircherls entdeckt, wo das Christkindl aus der hinteren Kirchentüre tritt und den Menschen seinen guten Weihnachtssegen erteilt. Das kleine Kirchenmodell wurde nun von einem Tüftler namens Armin Amrhein aus Kümmersbruck repariert und gleichsam Kundendienstmäßig gepflegt.

Und man möchte es - vorweg gesagt - kaum glauben: Den eigentlichen Anstoß dazu gab ein Pastoralreferent aus Hattingen an der Ruhr, der dort lebt und beruflich tätig ist. Er lobte die schöne Pittersberger Kirche und erinnerte sich dabei an Besuche hier in seiner Kindheit mit seinen Eltern. Vor Monaten fragte er deshalb brieflich bei der hiesigen Nikolauspfarrei mal an: Wo ist denn das Kircherl mit der Christkindchen-Spieluhr? Der Archiv-Betreuer Michael Götz nahm sich daraufhin der Angelegenheit an, suchte und fand sie und schrieb ihm zurück. Und so kam der interessante Stein ins Rollen.

Diese Christkindchen-Spieluhr mit dem Auftreten des Christuskindes sowie anderes mehr erfreut deshalb künftig zu Weihnachten wieder nicht nur die Herzen der Kinder, sondern ganz sicher auch die der gläubigen Erwachsenen, die zur Nikolauskirche kommen, so Götz in einer Pressemeldung gegenüber Oberpfalz-Medien. Das Kircherl funktionert wieder Dank Armin Amrhein. Ebenso ist es wieder eine zusätzliche Bereicherung für das Pittersberger Gotteshaus.

Das romatisch-geschichtliche Weihnachtsspiel von Kirche mit segnendem Christuskind sowie einem Engel in der Sakristei, der die große Weihnachtsglocke oben im Turm gut sichtbar läutet und mit einem Brunnen vor der Sakristeitüre, der leise vor sich hinplätschert, passt also gut in die alljährliche Zeit der Geburt Jesu. Das kleine Kirchenmodell wurde nachweislich von einem gewissen Josef Saum im hessischen Salmünster als Künstler mit kleiner Firma vermutlich in der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut und mehrfach verkauft.

Und eigentlich hat das kleine Gotteshaus eine große Ähnlichkeit mit der bekannten Dorfkirche im österreichischen Obersdorf bei Salzburg, wo bekanntlich damals im Jahre 1818 am Heiligen Abend das auch heute noch einmalige Weihnachtslied bis in unsere Zeit von "Stille Nacht, heilige Nacht" entstanden und uraufgeführt wurde. Der dortige Volksschullehrer Gruber mit Gitarre und Kaplan Mohr als Texter waren damals die geistigen Väter des gestern wie heute herrlichen Weihnachtsliedes, gesungen in der ganzen Welt. Hinzuweisen bleibt noch darauf, dass die gleiche Christkindchen-Spieluhr das ganze Jahr über auch in der Amberger Mariahilfbergkirche zu sehen sowie zu bewundern ist.

Die Pittersberger Gemeinschaft für Schöpfung, Umwelt und Kultur hatte sich nun die letzten Wochen um das schöne Stück der Pittersberger Pfarrei angenommen und so beispielsweise die Feinmechanik der Spieluhr nach jetzt rund 70 Jahren wieder auf Vordermann bringen lassen. Rost und Staub wurden von Tüftler Amrhein entfernt und etliche defekte Teile ersetzt. Mit Fingerspitzengefühl behob er als Speziallist die Mängel, so dass auch die beiden Weihnachtslieder auf dem Musikwerk sowie das Glockenspiel wieder einwandfrei klingen. Heuer am Heiligen Abend hat die Spieluhr in der Kirche also erneut Premiere.

Der Tipp und Weg zu Armin Amrhein haben die Pittersberger Rosmarie und Michael Götz über das Klima- und Repair-Café in Ensdorf vom Zentrum für Erneuerbare Energien (ZEN) des Landkreises Amberg-Sulzbach erhalten, weißt Götz der Vollständigkeit halber hin.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.