Der Ort ist Legende, die Umstände ungewöhnlich. Vor dem Zottbachhaus, jener früheren CSU-Pilgerstätte, eröffnet Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht - seit 2002 Direktkandidat des Wahlkreises - in ganz kleiner Runde den Wahlkampf. Gastgeber sind Gustl Langs Sohn Hans-Peter und dessen Frau Andrea.
Nur die Listenkandidaten und einige wenige Mandatsträger, darunter die Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger und Tobias Reiß, der Tirschenreuther Landrat Roland Grillmeier und Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher versammeln sich vor einer Kamera, die die Veranstaltung zu ungefähr 50 bis 60 Zuschauern nach Hause überträgt. Das ist Wahlkampf in Pandemie-Zeiten. Gewöhnungsbedürftig vor allem für die CSU, die vor Corona immer noch volle Säle und Bierzelte gewohnt war.
Eines wäre vor der Pandemie aber auch nicht vorstellbar gewesen: Videobotschaften des Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet, und des Fraktionsvorsitzenden der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber. Laschet spricht relativ allgemein davon, dass die Union die besten Ideen für das „Modernisierungsjahrzehnt“ habe. Rupprecht fragt vor dem Hintergrund der schlechten Presse, die den Unions-Kandidaten derzeit verfolge: „Hat er´s im Kreuz?“ Als Antwort gibt er zu bedenken, was einst über Angela Merkel gesagt und geschrieben worden sei, als diese erstmals als Kanzlerkandidatin antrat. Nun scheide sie als mächtigste Frau der Welt aus dem Amt.
Rupprecht sucht an ausgewählten Themen die Unterschiede der Parteiprogramme zu verdeutlichen, wobei er wiederholt vor einem „Linksbündnis“ warnt. Er bezeichnet die Union als die „letzte verbleibende große Volkspartei“. Die CSU in Bayern stehe für finanzielle Solidität, stehe ohne Wenn und Aber hinter der Schuldenbremse, während Grüne und SPD kein Hehl daraus machten, dass sie das finanzielle Heil des Staates in höheren Steuern und weiteren Schulden sähen.
Thema KLima: Klimaneutral werde das Land nicht mit dirigistischen Maßnahmen, sagt Rupprecht, sondern nur mit den Bürgern, aber nicht über deren Köpfe hinweg. Wenn hier und dort Windkraftanlagen abgelehnt würden, sei das zu respektieren. Dort gebe es dann andere Formen der erneuerbaren Energien. Die Grünen dagegen setzten allein auf Verbote, betrieben eine Klimapolitik „gegen die Menschen“.
Thema Innere Sicherheit: Der „bayerische Weg“ sei der richtige: „Null Toleranz.“ Und diesen Weg „brauchen wir überall zu jeder Zeit“.
Thema Migration: Rupprecht spricht sich für einen konsequenten Schutz der Außengrenzen aus bei gleichzeitiger Bekämpfung der Fluchtursachen. Die Politik des bayerischen Bundesentwicklungsministers Gerd Müller zeige deutlich, dass das der richtige Weg sei.
Die CSU und ihre Stammklientel, die Landwirte: Rupprecht bekräftigt, diese hätten weiterhin den denkbar größten Rückhalt in der Partei. Keine politische Kraft stehe den Bauern ähnlich nahe, wisse besser um die Bedeutung der Familienbetriebe für die Strukturen auf dem Land.
Schließlich die AfD: „Wir lieben unser Land und unsere Heimat“, sagt Rupprecht; im Gegensatz zur AfD respektiere man jedoch alle anderen. „Nie und nimmer“ sei es Position der CSU zu behaupten, man sei besser als die anderen.
Schließlich die AfD: „Wir lieben unser Land und unsere Heimat“, sagt Rupprecht; im Gegensatz zur AfD respektiere man jedoch alle anderen. „Nie und nimmer“ sei es Position der CSU zu behaupten, man sei besser als die anderen.
Wo genau behauptet dies die AfD?
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