Pleystein
02.02.2025 - 10:49 Uhr

Pleystein erinnert zum 80. Geburtstag an den Künstler Kurt Benning

Seine Kunst ist eigen, aber mit einem Blick fürs Detail. In mehreren Bilderserien zum Beispiel blickt Kurt Benning auf die Oberpfalz. Eine Ausstellung im Stadtmuseum Pleystein erinnert an den außergewöhnlichen Künstler, der 2017 verstarb.

Kurt Benning, Maler, Zeichner und Fotograf mit Geburtsort Pleystein wäre am 31. Januar 80 Jahre alt geworden. Der Künstler verstarb am 24. März 2017. Sein Grab befindet sich auf dem Pleysteiner Friedhof. In einer Ausstellung mit Werken Bennings gedachte der Museumsarbeitskreis Pleystein an das Wirken des Künstlers. Die Exponate stellte die Kurt-Benning-Stiftung München zur Verfügung.

Nur noch wenige Pleysteiner werden sich an Kurt Benning erinnern, der aufgrund seines Arbeits- und Wohnortes in München nur selten noch in seine Geburtsstadt kam. In der Vernissage am Freitagabend im Stadtmuseum Pleystein erinnerten Altbürgermeister Johann Walbrunn namens des Museumsarbeitskreises und Vertreter der Kurt-Benning-Stiftung an das Leben und Wirken des vielseitig begabten Pleysteiner Bürgers.

„So durchlauf ich des Lebens Bogen und kehre zurück, woher ich kam“ – mit diesem Spruch aus dem Sterbebild Kurt Bennings erinnerte Altbürgermeister Walbrunn an das Leben Kurt Bennings und vergaß auch nicht, die verwandtschaftlichen Verbindungen Bennings nach Pleystein und Waldau anzusprechen, aber auch den tragischen Tod des Vaters von Kurt Benning kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu erwähnen.

Er habe Kurt Benning in der Kindheit getroffen, aber auch später immer wieder bei seinen Aufenthalten in Pleystein. Benning habe die Natur Pleysteins geschätzt, die ihn immer wieder inspiriert habe. Daraus sei letztlich auch internationales Wirken erwachsen, betonte Johann Walbrunn. „Diese Ausstellung ist ein Zeichen der Verbundenheit und Wertschätzung Kurt Bennings und wird sind stolz, dass Kurt Benning einer von uns war“.

Professor Eberhard Jochem schilderte das Leben Kurt Bennings und dessen ursprünglich, familiär bedingten Berufsweges als Uhrmacher, der sich aber nicht umsetzen ließ, weil Kurt Benning nach seinen Worten „Künstler“ werden wollte. Mit dieser Aussage unterstrich Jochem die Wichtigkeit, bei Kindern ins Innere zu hören und deren Vorstellungen zu akzeptieren. „Es ist gut, wenn ein Mensch seinen Visionen nachgeht“. Kurt Benning sei kein „normaler Künstler“ gewesen, sagte Jochem. Er schuf Grafiken, Fotos und darstellende bewegte Skulpturen bis hin zu Schriftstellerischem. Er habe aber auch eingeräumt, oftmals keine Anerkennung zu finden, was wiederum dem geschuldet war, dass die Meinungen der Menschen unterschiedlich seien, wie der Professor anmerkte.

Paul Bräg, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kurt-Benning-Stiftung, hob hervor, dass der Ort Pleystein im Wirken Bennings, vor allem aber auch Burgtreswitz oder Waldau, immer wieder auftauche. „Kurt Benning hat den Unterschied zwischen dem Menschen Benning und dem Künstler Benning gut gespielt“.

In der Ausstellung im Stadtmuseum Pleystein stehen seine Bilder Waldaus im Mittelpunkt, die aufgrund der Jahreszeit von Kurt Benning die Überschrift „Waldau, deutsches Dorf im Winter“ erhalten haben. „Er zeigte den Blick auf Dinge, die im Alltag oft übersehen werden“. Zu sehen ist aber auch umfangreicher Bilderquerschnitt durch Pleystein selbst, sogar das große Bauschild für die Errichtung des Baugebietes „Stiegelwiesen“ hatte Kurt Benning verewigt.

Der Besucher sahen zum Abschluss einen Film, die der Vollendung des letzten und größten Werkes Kurt Bennings zeigt: Die Skulptur "Kubus" auf 1800 Meter Höhe oberhalb des Schwarzwassertales in Tirol am Fuße des Bockkars.

Die Ausstellung im Stadtmuseum Pleystein kann bis 31. März besichtigt werden. Bei Interesse Anmeldung unter Telefon 09654/9222-33 (Tourismusbüro der Stadt), samstags und sonntags von 10 – 11 Uhr geöffnet; Eintritt frei.

Pleystein24.02.2023
 
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