Plößberg
31.01.2021 - 15:32 Uhr

Beratungen im Corona-Jahr fast nicht gefragt

Behindertenbeauftragter des Markts Plößberg gibt eine Jahresbilanz seiner Arbeit im vergangenen Corona-Jahr.

Behindertenbeauftragter Reinhard Schön (rechts) berichtet über viele Besprechungen in Sachen Barrierefreiheit für das Mehrgenerationenhaus. Die Bauarbeiten dafür starteten im Herbst 2020. Mit im Bild: Bürgermeister Lothar Müller und Nachbarschaftshilfe-Leiterin Jutta Frankenhäuser (von links). Archivbild: flt
Behindertenbeauftragter Reinhard Schön (rechts) berichtet über viele Besprechungen in Sachen Barrierefreiheit für das Mehrgenerationenhaus. Die Bauarbeiten dafür starteten im Herbst 2020. Mit im Bild: Bürgermeister Lothar Müller und Nachbarschaftshilfe-Leiterin Jutta Frankenhäuser (von links).

Während das erste Quartal 2020 noch von Veranstaltungen und Terminen geprägt war, erlebte Reinhard Schön, Behindertenbeauftragter der Marktgemeinde Plößberg, mit Beginn der Corona-Pandemie einen starken Einschnitt in seine ehrenamtliche Tätigkeit.

Besonders das beliebte monatliche Handy-Café und auch die Computer- und Handykurse für Senioren und Menschen mit Behinderung sowie Vorträge mussten abgesagt werden, erinnert sich Schön. Doch auch die persönlichen und telefonischen Beratungen gingen wesentlich zurück. Schön berichtet von sieben persönlichen Beratungen im Behinderten- sowie Rentenrecht und Wohnberatung vor dem ersten Lockdown. Dazu kamen viele telefonische Beratungen, etwa 50 Anrufe über das ganze Jahr. Sehr viel weniger als die Jahre zuvor. „Mit Beginn der Pandemie sind die Beratungen komplett abgerissen“, bilanziert Schön. Zu dem halben Dutzend Beratungen im ersten Quartal kamen im restlichen Jahr 2020 in etwa noch einmal fünf. Schöns Dienste als Behindertenbeauftragter wurden wenig in Anspruch genommen, ebenso die Beratungstermine der Nachbarschaftshilfe. Die Sprechstunden, die die Nachbarschaftshilfe und der Behindertenbeauftragte angeboten hatten, wurden fast nicht in Anspruch genommen. Diese fanden während des Rathausumbaus im BRK-Seniorenzentrum statt, als es die Corona-Situation zuließ fand die Sprechstunde nach der Sommerpause wieder im Rathaus statt.

Welle der Hilfsbereitschaft

Schön verweist darauf, dass der Lockdown Kranke, Senioren und behinderte Menschen in den Einrichtungen, Heimen oder zur Hause wegen des Besuchs- und Kontaktverbots am schlimmsten traf. Ein besonderes Lob spricht er den reibungslos funktionierenden Plößberger Hilfsdiensten aus. Gemeinde, Nachbarschaftshilfe, Beauftragte und Unternehmen boten den Bürgern vielerlei Hilfen an – von Bestell- und Lieferservices, über Einkaufshilfe, Botengängen und Arzttransporten. Die Lieferdienste wurden gut genutzt, anderweitige Hilfsangebote wurden jedoch wenig in Anspruch genommen, informiert der Behindertenbeauftragte. Die betroffenen Leute hätten sich über Nachbarn und Familienmitglieder mit versorgen lassen und sich selbstständig um Unterstützung gekümmert.

Mehr erwerbstätige Behinderte

In der Gemeinde Plößberg leben 586 Menschen mit einer Behinderung, berichtet Schön. Mehr als die Hälfte davon (373 Personen) haben eine Schwerbehinderung mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 Prozent und mehr. Besonders freut es Schön, dass die Zahl auf 207 erwerbstätige Behinderte stieg. 53 Menschen in der Marktgemeinde seien hilflos, jeweils zwei Menschen sind laut Behindertenbeauftragten blind oder gehörlos.

Schön berichtet weiterhin von mehreren Besprechungen im Rathaus. Seine Expertise war bei verschiedenen Projekten wie dem Mehrgenerationenhaus in der Blumenstraße oder dem Kooperatorhaus in Beidl in Sachen Barrierefreiheit gefragt.

Für dieses Jahr hofft Schön, dass der vakante Posten des Seniorenbeauftragten bald wieder besetzt wird. Bis sich die Corona-Situation entspannt, schmiedet der Behindertenbeauftragte in Zusammenarbeit mit Jutta Frankenhäuser, Leiterin der Nachbarschaftshilfe, Pläne für die Zeit nach Corona. Sobald es die Situation zulässt, soll das Handy-Café und die gemeinsamen Frühstücks-Treffen im BRK-Seniorenzentrum in jedem Fall wieder stattfinden. Geplant ist zudem eine Art Plößberg-Exkursion für Rollstuhl- und Rollatorfahrer. „Ich hoffe, dass wir unsere gewohnten Aktivitäten in Vereinen, Verbänden und Organisationen wieder aufnehmen und das Gemeindeleben bereichern können.“

Schönficht bei Plößberg26.08.2020
 
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