Plößberg
21.07.2023 - 09:31 Uhr

Bürgermeister tauschen Erfahrungen aus

Zu einem Erfahrungsaustausch trafen sich laut einer Mitteilung Mitglieder des Projekts Zukunftswerkstatt Kommune (KWK) in Furth bei Landshut. „Ich wollte einfach mal sehen, was in anderen Kommunen passiert und wie sie ihre Entwicklungsprozesse angehen und gestalten“, sagte Rico Schmidt, Bürgermeister der Stadt Adorf im Vogtland. Er hatte die Exkursion angestoßen. Plößbergs Bürgermeister Lothar Müller stimmte zu: „Oft kochen wir im eigenen Saft und lassen uns zu wenig von den Erfahrungen, die andere bereits gemacht haben, leiten.“ Die Bürgermeister hatten sich 2022 beim regionalen Vernetzungstreffen der Zukunftswerkstatt Kommune (ZWK) in Zwickau kennengelernt.

Andreas Horsche, Gemeindeoberhaupt in Furth bei Landshut, begrüßte die Gäste. Die Gemeinde hat zum Thema einiges zu bieten. Sie ist eine der bayerischen Vorzeigekommunen im Hinblick auf nachhaltige Energieversorgung, hat mit dem Kauf des im Ort angesiedelten Maristenklosters gänzlich neue Finanzierungs- und Vermarktungswege beschritten, betreibt mit einem eigenen Kommunalunternehmen sowohl die regenerative Energieversorgung als auch die im Kloster untergebrachte Schulungseinrichtung mit eigenem Klosterstüberl und hatte vor kurzem den Bürgersaal in der entweihten Klosterkirche in Betrieb genommen. Der Further Bürgermeister ist zudem als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Klosterdestillation für die „geistigen Werte“ der Kommune verantwortlich.

Nach einem kurzen Rundgang durch die Gemeinde, bei dem auch die flächenreduzierte Bauleitplanung am Kloster zur Sprache kam, besuchten die Gäste die Verantwortlichen des Vereins Kulturhandwerk. Dieser hat die Förderung von Kunst, Kultur und Handwerk zum Ziel. Unmittelbar an der Gemeindegrenze von Furth hatten junge Leute vor acht Jahren in Pfettrach eine leerstehende Lehrmittelschreinerei übernommen und sie in Teilen saniert. Sie betreiben dort neben einer Schreinerei, die sich auf Holzschindeldeckungen und den Bau von „Tiny Houses“ spezialisiert hat, eine Vielzahl von (kunst-)handwerklichen Werkstätten, mit denen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. „Das Interessante an unserem Modell ist der Umstand, dass wir auch jungen Handwerken die Möglichkeit geben, sich in unseren Räumen einzumieten und den Sprung in die Selbständigkeit zu erproben“, erklärte Keramikmeisterin und Vereinsvorsitzende Claudia Kutsche, die zusammen mit ihrem Mann in Pfettrach wohnt. „Das sind interessante Ansätze, die wir auch für unsere Leerstände andenken können“, ergänzte Rico Schmidt.

Für den Winter wurde ein Gegenbesuch in Adorf vereinbart, den die Bürgermeister und die Mitglieder des Kulturhandwerkvereins in den nächsten Monaten vorbereiten wollen.

 
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