Viel Zeit nahm bei der Sitzung des Marktrats die Vorstellung eines Freiflächen-Photovoltaik-Projekts in der Nähe von Liebenstein ein. Als Projektpartner traten hier Manuel Zeller Bosse von der Firma Südwerk, Stefan Pscheidl von Bayernwerk Natur, Josef Ziegler vom Sägewerk in Stein und Matthias Ziegler vom Erdenwerk Ziegler auf. Ebenfalls beteiligt ist Professor Markus Brautsch von der OTH Amberg-Weiden.
Manuel Zeller Bosse von der Firma Südwerk stellte im Namen der Projektpartner das Photovoltaikprojekt mit Wasserstoffgewinnung ausführlich vor. Seine Firma sei ein Startup-Unternehmen, das bisher um die 20 Freiflächenanlagen mit einer Gesamtleistung von 130 Megawatt regenerativer Energie fertiggestellt hat.
Dabei sieht er die Photovoltaik als einen wichtigen Baustein im Energiemix, vor allem weil die Solarenergie zur Zeit die günstigste Möglichkeit für grünen Strom sei. Bei allen durchgeführten Projekten sei der Firma Südwerk die Bürgerverträglichkeit und eine aktive Bürgerbeteiligung wichtig. Beim konkreten Projekt geht es um Flächen südlich der Gemeindeverbindungsstraße von Liebenstein in Richtung Schwarzenbach in der Nähe des Vizinalbahnradweges. Für die Solarpanele ist eine Fläche von 36,6 Hektar vorgesehen, die eine Leistung von 33 Megawatt erzeugen sollen. Diese Energie reiche für etwa 10.000 Haushalte. Neben dem günstigen Preis für den Strom nannte der Planer viele Vorteile wie den emissionsfreien Betrieb, die Möglichkeit des vollständigen Rückbaus und die Förderung der Biodiversität.
Gewerbesteuer bei Gemeinde
Finanziell würden nach einer anfänglichen Abschreibungsphase zwischen 70 und 100 Prozent der Gewerbesteuer in Plößberg bleiben. Zusätzlich werde in Bayern zur Zeit überlegt, die Flächen von Freiflächenphotovoltaikanlagen als Ausgleichsflächen hernehmen zu können, da in diesem Bereich unzählige Insektenarten ungestört leben und das Grundwasser geschützt und unbehandelt bleibt.
Zur Wasserstoffherstellung erklärte Stefan Pscheidl auf Nachfrage, dass hier durch Elektrolyse das Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt wird. Über die Größe der Anlage zur Wasserstoffherstellung konnte er noch keine konkreten Angaben machen, da die Überlegungen hier noch nicht weit genug vorangeschritten sind. Matthias Ziegler, einer der Projektpartner, sagte zu, hier noch genauere Vorlagen für die Marktratsmitglieder zur Verfügung zu stellen, wenn die Planungen weiter vorangeschritten sind. Ziegler bat darum, sich ernsthaft über das Projekt Gedanken zu machen, auch wenn bisherige Anträge für derartige Freiflächenanlagen abgelehnt wurden.
Boden wird geschützt
Zeller Bosse brachte dem Argument, dass hier Ackerflächen für Lebensmittel zugebaut werden, entgegen, dass auch bisher schon gut ein Drittel der Felder für die Energiegewinnung hergenommen werden. Durch die Photovoltaikanlagen werde Boden geschützt und emissionsfreier Strom erzeugt. Er bot auch an, bereits erstellte Anlagen zu besuchen. Als Beispiel nannte er zwei Anlagen bei Wiesau mit insgesamt 20 Hektar. Sollte die Zustimmung zu der Anlage gegeben werden, dauere es ein bis zwei Jahre, bis hier Strom erzeugt werden könne. Danach laufe die Anlage mindestens 20 Jahre. Sie vermeide etwa 20 000 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr.
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