Von der Enthüllung der Zoiglbier-Skulpturen in Falkenberg kam der bayerische Finanzminister Albert Füracker nach Poppenricht und überreichte den Förderbescheid über fast 840 000 Euro, womit der Glasfaserausbau bis in den letzten Winkel der Gemeinde finanziell gesichert werden soll.
"Auch die letzte Milchkanne in Bayern soll Glasfaseranschluss erhalten", so die Vorgabe der Bayerischen Digitalministerin Judith Gerlach. Nun rückt die Gemeinde Poppenricht diesem Ziel offenbar allmählich näher.
Bürgermeister Hermann Böhm stellte die Ausbaupläne für Glasfaser im Gemeindebereich vor. Die Firma GVG Glasfaser aus Kiel will gemeinsam mit der Deutschen Giga Access aus Essen im kommenden Jahr den eigenwirtschaftlichen Ausbau in Poppenricht, Traßlberg, Witzlhof und Häringlohe verwirklichen. Die Deutsche Telekom habe den Zuschlag für Wirnsricht samt der Siebeneichener Straße, Neuhof, Talgrund (Poppenricht) und die Vilsstraße in Traßlberg erhalten, müsse aber den Ausbau binnen zwei Jahren ab Vertragsunterzeichnung abschließen. Für den Glasfaserausbau in Altmannshof, Speckshof und Laubmühle ist die Firma Jobst Net zuständig, die eine Ausbauzeit von zwölf Monaten hat. Wenn alles wie geplant durchgeführt wird, hat die Gemeinde Poppenricht laut Böhm dann eine hundertprozentige Glasfaserversorgung. Schnelles Internet sei ein wichtiges Standortkriterium und unverzichtbar für die künftige Entwicklung Poppenrichts. Von den Gesamtkosten mit fast 940 000 Euro müsse Poppenricht rund zehn Prozent tragen, die restlichen neunzig fördert der Freistaat
Albert Füracker meinte, dass 2013 ein Förderprogramm für Glasfaserausbau in Bayern aufgelegt worden sei, ohne das man die Höhe der Kosten überhaupt abschätzen konnte. Rund 1,9 Milliarden Euro habe Bayern seither investiert und damit sei der ländliche Raum in Bayern der bestversorgte in Deutschland. Bislang hätten über 1240 Gemeinden im Freistaat das bayerische Förderprogramm genutzt, über 60 Prozent aller bayerischen Haushalte seien bereits gigabitfähig erschlossen.
Kritik übte der Finanzminister an der Bundesregierung, die "konzeptlos" ein neues Bundesförderprogramm vor sich herschiebe, obwohl der Bund als Träger des Telekommunikationsgesetzes in der Verantwortung stünde.
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