Dieses Rücktrittsgesuch dürfte bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 18. Mai, um 19 Uhr noch einmal (und wahrscheinlich abschließend) Thema sein. In einer Stellungnahme legt Wolfgang Schmidt nun seine Beweggründe dar.
"Ich habe mich einst für das Ehrenamt des Gemeinderates beworben, um mich für die Gemeinde und die Belange der Bürger zu engagieren. Dabei lag mein Fokus neben den umzusetzenden Projekten vor allem auf dem Zusammenleben der Gemeindebürger", heißt es in dem Schreiben. Die soziale Komponente habe bei seinen Entscheidungen immer eine Rolle gespielt. "Wie kann ich mich aber in einem Gremium für das Wohl der Bürger einsetzen, in dem die Werte der Gesellschaft mit Füßen getreten werden?", fragt Schmidt in seiner Erklärung. Da die CSU-Fraktion keine Konsequenzen gezogen habe, sei davon auszugehen, "dass diese das Verhalten eines Herrn Kopf einhellig billigt und somit hinter seinem Verhalten steht".
Weiter heißt es: "Anstatt sich gerade in der jetzigen Zeit, die für alle schwierig ist, die von jedem Opfer verlangt, für ein Miteinander einzusetzen, ... wird gespalten." Dass dies von der Mehrheit des Poppenrichter Gemeinderats und dem Bürgermeister als CSU-Ortsvorsitzendem geduldet werde, sei für ihn nicht hinnehmbar, schreibt Schmidt. Deshalb ziehe er die Konsequenzen und trete zurück, "da für mich keine Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem CSU-Fraktionssprecher Andreas Kopf gegeben ist".
Ganz uneigennützig sei dieser Schritt aber nicht: "Ich möchte am Morgen beim Blick in den Spiegel auch künftig noch den Wolfgang Schmidt sehen, den ich schon seit gut 60 Jahren kenne – engagiert, streitbar, aber immer sachlich und fair im Umgang mit anderen Menschen." Seinen Kollegen aus der SPD-Fraktion wünsche er alles Gute für ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Gemeinde, und seinem Nachfolger zusätzlich ein dickes Fell.
"Wie kann ich mich aber in einem Gremium für das Wohl der Bürger einsetzen, in dem die Werte der Gesellschaft mit Füßen getreten werden?"
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