Poppenricht
27.12.2021 - 11:31 Uhr

Zwei Mobilfunkmasten im Bereich Altmannshof und Traßlberg geplant

Entlang der Bahnlinie zwischen Nürnberg und Irrenlohe sollen im Bereich Altmannshof und Traßlberg zwei Mobilfunkmasten aufgestellt werden. Dieses Vorhaben ist Thema einer digitalen Informationsveranstaltung.

Aufgrund der kurvigen Gleisführung sind in Altmannshof und Traßlberg zwei Masten zur Mobilfunkversorgung des Schienenverkehrs notwendig. Archivbild: Andreas Graf, Gemeinde Poppenricht/exb
Aufgrund der kurvigen Gleisführung sind in Altmannshof und Traßlberg zwei Masten zur Mobilfunkversorgung des Schienenverkehrs notwendig.

An der Online-Veranstaltung zu den geplanten Mobilfunkanlagen in Altmannshof und Traßlberg nahmen rund 30 Bürger aus der Gemeinde Poppenricht teil. Referenten waren Marcus de Ridder vom Bayerischen Landesamt für Umwelt und Christian Blenk von der Deutschen Telekom Technik GmbH.

Bürgermeister Hermann Böhm schnitt einleitend die zwei neuen Mobilfunkanlagen entlang der Bahnlinie zwischen Nürnberg und Irrenlohe im Bereich Altmannshof und Traßlberg an, die die Deutsche Telekom plant. An diesen Standorten sei auch die neuartige 5G- Technologie vorgesehen. Böhm betonte, dass die Gemeinde Poppenricht nicht nur den Nutzen des neuen Mobilfunkstandards in den Vordergrund stellen, sondern die Bürgern auch eine objektive Aufklärung über eine etwaige Strahlungsbelastung für Mensch und Umwelt zuteil werden lassen wolle. Die Gemeinde habe daher von der EM-Institut GmbH, Regensburg, im Sommer Feldstärkemessungen und Prognoseberechnungen durchführen lassen.

Marcus de Ridder vom Bayerischen Landesamt für Umwelt informierte über aktuelle Studien und wissenschaftliche Erkenntnisse zu elektromagnetischen Feldern im Alltag und mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen sowie die Grenzwerte, deren Ermittlung und Überwachung bei bestehenden Anlagen. Auch Feldstärkemessungen und Prognoseberechnungen für Altmannshof, Speckshof und Traßlberg waren ein Thema von de Ridder. Nach seinen Angaben hat die EM-Institut GmbH in diesen Ortsteilen an insgesamt zwölf Punkten Messungen vorgenommen. De Ridders Bilanz: "Alle Mess- und Berechnungsergebnisse liegen an den geplanten Standorten sehr deutlich unter den Grenzwerten. Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist somit von keiner Gefährdung der Gesundheit auszugehen."

Im Namen der Deutschen Telekom Technik GmbH stellte Christian Blenk die aktuellen Planungen des Unternehmens vor. Vorgesehen sei, zwei Funkübertragungsstellen in Form von freistehenden Masten zu errichten. Hintergrund sei eine Versorgungsauflage des Bundes für den Mobilfunk bis spätestens Ende 2024 entlang aller Schienenwege. Ausführlich erläuterte er die Standortfrage. Blenk dazu: "Für Altmannshof eignet sich ein Standort am Ortsrand in westlicher Richtung, für Traßlberg einer im Bereich des Bauhofs."

Die teilnehmenden Bürger erfuhren, dass es aus topografischer Sicht nicht sinnvoll sei, den Mast weiter vom Ort entfernt aufzustellen, denn dadurch sei eine gute Empfangsleistung nicht mehr zu gewährleisten. "Die Telekom muss bei den Planungen immer den Verlauf der Bahngleise im Auge behalten, damit für den Zugverkehr ein durchgängiger Mobilfunkempfang gewährleistet werden kann", sagte Blenk. Aufgrund ihrer großen Reichweite werde die 2,1-Gigahertz-Frequenz für die Flächenversorgung in Poppenricht eingesetzt. Dadurch würden im ländlichen Bereich die Geschwindigkeiten teilweise mehr als verdoppelt. So könne die Telekom ihren Kunden Geschwindigkeiten mit einer Bandbreite von zu 225 Mega-Bit pro Sekunde (Mbit/s) anbieten.

Für Bürgermeister Böhm sind diese Mobilfunkmasten "Fluch und Segen zugleich". "Niemand will diese Masten am Ortsrand, und trotzdem möchte jeder Mobilfunknutzende einen guten Empfang am Handy haben", sagte er. Der Ausbau der Mobilfunk- und Breitbandversorgung für alle Ortsteile könne nur funktionieren, wenn die entsprechende Technik vorhanden sei. Die Gemeinderäte werden über das weitere Vorgehen beraten. Bei einem positiven Beschluss werde das Genehmigungs- und Planungsverfahren seitens der Telekom in Gang gesetzt. Da dieses erfahrungsgemäß einige Zeit in Anspruch nehme, würden die Mobilfunkmasten wohl in zwei Jahren in Betrieb gehen. Nach dieser Inbetriebnahme werde die Gemeinde Poppenricht eine Nachher-Messung in Auftrag geben, kündigte der Bürgermeister an. Die Gutachten und weitere Informationen zum Thema Mobilfunk können auf der Homepage der Gemeinde Poppenricht (www.poppenricht.de, Bürgerservice) abgerufen werden.

Poppenricht29.05.2020

"Niemand will diese Masten am Ortsrand, und trotzdem möchte jeder Mobilfunknutzende einen guten Empfang am Handy haben."

Hermann Böhm, Bürgermeister von Poppenricht

 
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