Viele Trauernde hatten sich am Samstag vor Weihnachten zum Requiem in der Stadtpfarrkirche eingefunden hatte. Auch Pfarrer Edmund Prechtl, der gemeinsam mit Gerhard Pausch aus Weiden die Totenmesse zelebrierte, würdigte den am 18. Dezember verstorbenen langjährigen Stadtrat als „freundlichen, besonnenen, ruhigen, aufrichtigen und geradlinigen Menschen, dessen Wort und Rat geachtet waren“.
Sein unverbrüchliches Vertrauen auf Gott, so der Geistliche, habe ihm „Kraft und Zuversicht in Zeiten der Krankheit“ gegeben, und bis in seine letzte Lebensphase habe Norbert Höfer in dem Bewusstsein gelebt: „Auch wenn alles ins Wanken gerät, der Herr ist Halt und gibt unserem Leben das endgültige Ziel, ruft uns durch den Tod zu neuem, unvergänglichem Leben.“ Edmund Prechtl erinnerte daran, dass Höfer 1953 in eine Pressather Landwirtsfamilie hineingeboren worden sei und 1985 den elterlichen Hof an der Kemnather Straße übernommen habe: „Die Landwirtschaft war ihm immer Passion.“ Hauptberuflich habe er ab 1968 vier Jahrzehnte lang im Metzgerhandwerk, ab 2007 für elf Jahre als Wasserwart beim städtischen Bauhof gearbeitet.
Dank der familiären Geborgenheit, die Höfer von klein auf erlebt habe, seien ihm „Zusammenhalt und Miteinander“ zu Leitwerten seines Lebens geworden, unterstrich der Pfarrer. Entsprechend vielseitig sei seine ehrenamtliche Arbeit in Stadtrat, Stadtverband und CSU, für Pfarrgemeinde, Feuerwehr, Spielmannszug, Jagdgenossenschaft und Hessenreuther Waldweihnacht gewesen. Hieran erinnerten auch Bürgermeister Werner Walberer und CSU-Ortsvorsitzender Andreas Reindl in ihren Nachrufen. „Norbert Höfer hat Demokratie verantwortungsbewusst gelebt. Er hatte Achtung vor anderen, respektierte andere Auffassungen und vergaß über der Sache nie die Menschen“, hielt das Stadtoberhaupt Rückschau.
Eine Facette seiner Fähigkeit, „über den Tellerrand hinauszublicken“, sei sein Einsatz für die Partnerschaft zwischen Pressath und Hortobágy gewesen: „Auch unsere ungarische Partnergemeinde trauert um einen Freund.“ Mit der kürzlichen Verleihung der Bürgermedaille habe Höfers Heimatstadt diesen „beispielhaften Bürgersinn“ symbolisch vergelten wollen, gab Walberer zu verstehen. „Der CSU-Wahlspruch ‚Näher am Menschen‘ war auch Norbert Höfers persönlicher Leitspruch“, resümierte Andreas Reindl Höfers „ruhige, ausgleichende und kompetente“ Arbeit im Dienst von Stadt und Gesellschaft. Zur Beisetzung spielte der Pressather Feuerwehr-Spielmannszug, der auch das Requiem begleitet hatte, als Abschiedsgruß an seinen langjährigen Dirigenten die erzgebirgische Weise „‘s ist Feierabend“.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.