Herrschte doch ein Stück weit Entäuschung ob des schleppenden Vorverkaufs, war diese bei den Verantwortlichen des Kulturkreises am Konzertabend dann aber reiner Freude gewichen. Der Pfarrsaal war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Protagonisten des Abends, der aus Troschelhammer stammende Benjamin Schallwig und seine Frau Jing Sun, beide seit frühester Kindheit dem Klavier gleichsam „verfallen“, hatten offensichtlich ein Heimspiel.
Schallwig ist seit vielen Jahren Mitglied beim Kulturkreis und wirkt bis heute, obwohl mittlerweile mit seiner Familie in Nürnberg beheimatet, regelmäßig bei Konzerten der Chorgemeinschaft St. Georg mit. Wie fasste Richard Waldmann, der Vorsitzende des Kulturkreises, am Ende des Konzertes treffend zusammen: Heute war die Welt der Musik zu Gast in Pressath.
Ob zu Beginn bei den drei von Schallwig kraftvoll interpretierten Schubert-Impromptus und seinen stark von rhythmischen Elementen geprägten Ausflügen in die südamerikanische Musik, oder aber die Stippvisiten von Jing Sun bei europäischen Hochkarätern wie Chopin und Tschaikowsky bzw. bei Komponisten ihrer Heimat China, durchweg wunderbar durchsichtig, einfühlsam und stilsicher interpretiert: der einen oder dem anderen der geneigten Hörerschaft öffnete sich womöglich eine neue musikalische Welt.
Wem das noch nicht genug war, der hatte bestimmt seine pure Freude an den vierhändigen Bearbeitungen sogenannter „Gassenhauer“ der klassischen Musikliteratur wie der Humoreske (Dvorak) oder dem Ungarischen Tanz Nr. 5, präsentiert von einem äußerst gut aufgelegten Pianisten-Ehepaar.
Kurz gesagt: Das Publikum war begeistert und dankte mit stürmischem, langanhaltendem Applaus.
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