Pressath
29.06.2025 - 10:58 Uhr

Jazzkonzert von ViBop in Pressath: Sieben Instrumente und ein Heimspiel

Jazz ist eine Randerscheinung im Landkreis Neustadt. Dennoch lockte ViBop über 50 Musikfans in den Pressather Pfarrsaal. Für einen der Künstler fast ein Heimspiel: Juri Smirnov erkannte manchen ehemaligen Musikschüler im Publikum.

Juri Smirnov war 16 Jahre lang Lehrer an der Musikschule in Pressath. Zwar liegt das schon mehr als 20 Jahre zurück, doch machte dies den Auftritt mit seiner Jazz-Band ViBop zu etwas Besonderem. „Es ist ein bisschen, wie heimzukommen“, sagte Juri Smirnov. Klar ist Jazz ein absolutes Nischenprodukt in der Region, und doch fanden gut 50 Interessierte den Weg in den Pressather Pfarrsaal. Unter ihnen auch so mancher von Smirnovs ehemaligen Schülern.

Durchs Programm führte charmant Kontrabassist Stefan Großmann. „Eigentlich bin ich Oberarzt und der einzige Laie von uns vieren“, verriet er vor der Show. Sie sind zwar nur ein Quartett, spielen aber mit Schlagzeug, Saxofon, Vibraphon, Flöte, Akkordeon, Kontrabass und dem Stepptanz gleich sieben Instrumente. „Das ist schon ungewöhnlich“, erklärte Großmann. Letzteren zeigte Schlagzeuger Klaus Beis in gleich mehreren Einlagen. Die Vierer-Gruppe komplettiert Ivan Inanchenko am Vibraphon.

In der zweistündigen Aufführung spielte ViBop hauptsächlich Eigenkompositionen von Smirnov. Seine Inspirationen gewinnt er oft bei persönlichen Erlebnissen, wie bei Ausflügen an den Chiemsee, erzählte Großmann in der Moderation. Die Rhythmen waren flott und auf das eigene „Multitalent“ ausgelegt, wie Großmann betonte: Smirnov spielte Saxofon, Flöte und Akkordeon.

Dass der Saal nicht voll geworden ist, störte die Musiker nicht, sagte Großmann: „So hat man einen besseren Bezug zum Publikum.“ Außerdem lobten sie das Engagement des Kulturkreises Pressath als Veranstalter um Vorsitzenden Richard Waldmann: „Wir wurden im Vorfeld schon gefragt, wie viel und welchen Kuchen wir wollen.“

Etwas schade war es aber schon, dass die Jüngeren kein Interesse an der Veranstaltung zeigten, sagte Waldmanns Vorgänger Eckhard Bodner. Die Gäste waren etwa im Alter von 50 bis 75 Jahren: „Wir hätten gerne auch junge Leute im Publikum, aber die sind schwer zu erreichen.“ Aber der Kulturkreis habe den Anspruch, nicht nur den Mainstream anzubieten, sondern will ein vielfältiges Programm zeigen.

 
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