Pressath
14.07.2023 - 18:24 Uhr

Bei Pressather SPD "kein Gepöbel, sondern Lösungen gefragt"

Die SPD macht gerade keine ganz leichte Zeit durch. In Pressath sehen die Sozialdemokraten die Lage weitaus differenzierter.

Auf ein aktives Jahr blickt das Führungsduo der Pressather SPD aus Radim Völkl und Silke Tanner zurück. Ein Hauptthema bei der Mitgliederversammlung war auch die Verrohung der politischen Diskussionskultur, der es zu wehren gelte. Bild: bjp
Auf ein aktives Jahr blickt das Führungsduo der Pressather SPD aus Radim Völkl und Silke Tanner zurück. Ein Hauptthema bei der Mitgliederversammlung war auch die Verrohung der politischen Diskussionskultur, der es zu wehren gelte.

Zerrüttung, Absterben, Entzaubern: Von dem Untergangsvokabular, das ein großes Nachrichtenmagazin im Mai für den behaupteten Zustand der SPD bemühte, war bei der Hauptversammlung der Pressather "Genossen" nichts zu hören. Der Ortsverein mit aktuell 66 Mitgliedern blickte auf ein aktives erstes Nach-Corona-Jahr zurück und gab sich für die Zukunft kämpferisch.

Im Rechenschaftsbericht des Leitungsteams erinnerte Co-Ortsvorsitzender Radim Völkl unter anderem an das Kinderfest, den Weinabend, und die Teilnahme am adventlichen Markttreiben im Dietl-Park. Den Spielplatz am Weihertürl habe die Pressather SPD als Patenverein im April "auf Vordermann gebracht"

Im Kleinen verbessern

Den in der Bevölkerung zunehmend verbreiteten Hang zu Nörgelei und Resignation bedauerte Co-Vorsitzende Silke Tanner und rief zu konstruktiver politischer Mitgestaltung der Stadtpolitik auf: "Wir können die Welt nicht verändern, wohl aber in unserer kleinen Stadt manches zum Besseren verändern. Schimpfen ist leicht, tun ist schon schwerer." Für die Stadtpolitik wäre auch wünschenswert, Bürgermeister Bernhard Stangl zu unterstützen: "Man muss nicht jede Entscheidung toll finden, aber man sollte doch anerkennen, dass er den Mut zu Entscheidungen hat." Auch der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Thorsten Hallmann begrüßte Stangls Streben, "seine Agenda auf den Weg zu bringen" und beispielsweise den Nahwärmeausbau zu forcieren.

Eine zentrale Herausforderung sah Hallmann darin, verstärkt in den Brand- und Katastrophenschutz zu investieren. Wie wichtig ein gut ausgerüsteter und solidarisch vernetzter Brandschutz sei, habe der Waldbrand bei Parkstein-Hütten gezeigt: "Hier haben uns die beteiligten Wehren gemeinsam vor einer Katastrophe bewahrt." Umso weniger verständlich sind mitunter langwierige Diskussionen über die Ausstattung der Feuerwehren.

Kein Verständnis brachte Hallmann für ein pauschalisierendes, ahnungs- und respektloses "Politiker-Bashing" auf, zu dessen Zielscheibe auch Kommunalpolitiker gemacht würden und das mit berechtigter sachlicher Kritik nichts mehr zu tun habe. Bürgermeister Stangl erinnerte der an die besondere Verantwortung der Sozialdemokraten, "für die Demokratie einzustehen" und Herausforderungen sozial verträglich zu bewältigen: "Wir brauchen kein Gepöbel, sondern Lösungen für die Zukunft."

Wieder Kindersommerfest

Bei der SPD-Hauptversammlung dankte Gerhard Merkl Stangl dafür, dass die Stadt das Bahnhofsgebäude für die Kleidersammlungen des Missionskreises zugunsten der "Aktion für das Leben und die Hoffnung" zur Verfügung gestellt hatte.

Abschließend informierte Tanner über Aktivitäten wie das Ferienprogramm-Kindersommerfest am 30. Juli. Bei der städtischen Open-Air-Musikveranstaltung am Kiesibeach für September und am Adventsmarkt im Dietl-Park werde man sich aktiv beteiligen. Auch die Zoiglwanderung und das Weinfest fänden wieder statt.

 
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