Pressath
27.08.2020 - 10:00 Uhr

Schultüte zum Amtsantritt: Bürgermeister Bernhard Stangl blickt auf die ersten 100 Tage zurück

Schon über 100 Tage sind vergangen, seit Bernhard Stangl zum ersten Mal auf dem Chefsessel im Pressather Rathaus Platz genommen hat. Der Amtsantritt war für den neuen Bürgermeister spannend - mit Überraschungen wie am ersten Schultag.

So kann der erste Schultag, äh Arbeitstag, ja nur gelingen. Zum Amtsantritt vor circa 100 Tagen bekommt Bürgermeister Bernhard Stangl von seiner Familie eine Schultüte mit dem Pressather Stadtwappen. Das Geschenk hält er seitdem in Ehren. Bild: spi
So kann der erste Schultag, äh Arbeitstag, ja nur gelingen. Zum Amtsantritt vor circa 100 Tagen bekommt Bürgermeister Bernhard Stangl von seiner Familie eine Schultüte mit dem Pressather Stadtwappen. Das Geschenk hält er seitdem in Ehren.

"Pack ma's", denkt sich Bernhard Stangl, als er vor rund 100 Tagen das erste Mal zu seinem neuen Arbeitsplatz marschiert: dem Pressather Rathaus. Wie immer startet er auch dieses Mal mit einer guten Tasse Kaffee in den Tag, die Kleidung für den Amtsantritt als Bürgermeister zieht er spontan aus dem Kleiderschrank: ein weißes Hemd, Sakko, dunkle Jeans - leger soll es sein. "Als ich zum Rathaus gegangen bin, habe ich gehofft, dass ich rein komme, ich hatte noch keinen Schlüssel", erzählt der 55-Jährige und muss selbst über die Vorstellung eines ausgesperrten Bürgermeisters lachen. "Ich hab' mich dann sehr gefreut, dass die Tür offen war, und hab' mich auf die Kollegen gefreut." Er selbst sei mit großer Herzlichkeit empfangen worden und habe sich sofort wohl gefühlt, auch in seinem Büro. Daran hat sich auch nach 100 Tagen nichts geändert. "Ich freue mich jeden Tag, wenn ich ins Rathaus gehe." In seinem Büro hat Stangl auch eine schöne Erinnerung an seinen ersten Tag als Bürgermeister stehen: eine kleine, schwarz-gelbe Schultüte mit dem Pressather Stadtwappen darauf. "Meine Frau und meine Tochter haben sie für mich gebastelt." Was wohl drin war? "Süßigkeiten", lacht der Bürgermeister. Übrig ist nach den ersten 100 Tagen davon aber nichts mehr. "Sie muss wieder aufgefüllt werden", scherzt er. Zu seiner Schultüte bekommt Stangl noch eine Mund-Nase-Maske geschenkt, ebenfalls mit dem Stadtwappen. Das ist der Beginn der Pressather Maske, die die Bürger nun auch im Rathaus kaufen können.

Vorbach19.08.2020

Die erste Zeit als Bürgermeister von Pressath erlebt Stangl als spannende Zeit. "Jeder Tag ist anders. Es gibt mal kleine, mal große Überraschungen", sagt er. In 100 Tagen könne man noch nicht so viel bewegen, wie man gerne würde, "aber du kannst ein Zeichen setzen, wie du dir die Zukunft vorstellst". Vor allem Langzeitprojekte wie Bauflächen seien bereits auf den Weg gebracht worden. In einem Bürgermeister-Blog wolle er Anekdoten aus dem Rathaus berichten und auch Ansiedelungen von Firmen seien das Ziel. Die Frage nach seinem Herzensprojekt beantwortet Stangl so: "Pressath - die Stadt und ihre Menschen." Dass er nun für rund 5000 Bürger die Verantwortung trägt, macht ihm keine Angst, sagt er. Schlaflose Nächte gebe es deshalb nicht. "Es passiert höchstens mal, dass ich nachts aufwache und eine Idee niederschreibe. Es macht mir Freude, meine Heimat mitzugestalten." Dabei will er stets er selbst bleiben und ist fest davon überzeugt, dass das auch klappt. "Auch wenn man plötzlich am Bürgermeistertisch Platz nimmt, ist man immer noch der gleiche Mensch."

Deshalb plaudert Stangl auch weiterhin liebend gerne beim morgendlichen Semmel-Kauf mit anderen Pressathern. "Ich war schon immer kontaktfreudig. Meine Frau hat schon öfter mal auf mich warten müssen, auch schon vorher", sagt er. Dass er nun sogar noch mehr mit anderen ins Gespräch kommt, sei die schönste Seite seines neuen Jobs. "Für den Weg vom Rathaus nach Hause brauche ich jetzt oft eine Stunde statt nur zehn Minuten." Wer mit Menschen nicht könne, sei für den Bürgermeisterposten nicht gemacht, findet Stangl. Dass der Ehemann und Vater so viel Zeit in seine neue Arbeit investiert, darüber hat sich die Familie bislang nicht beschwert, sagt er. Und auch er selbst hat seine Entscheidung, den Traumberuf Ingenieur an den Nagel zu hängen, keine Sekunde bereut. "Es gibt jetzt einen zweiten Traumberuf. Wenn ich die Erfahrung der ersten 100 Tage gewusst hätte, hätte ich mich schon eher beworben."

Hintergrund:

Steckbrief des Bürgermeisters

  • Name: Bernhard Stangl.
  • Alter: 55 Jahre.
  • Familienstand: Verheiratet und eine Tochter.
  • Partei: SPD.
  • Lieblingsessen: Italienisches Essen, vor allem Nudeln. Anmerkung von Bernhard Stangl: "Eigentlich Essen allgemein."
  • Lieblingsfarbe: Rot (erinnert ihn an Leben, Wärme, Sonne) und Blau (erinnert ihn an Meer, Himmel, Weite).
 
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