Schock in Berlin: Die Bundeskanzlerin wird erpresst. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Melia Adan und Vincent Ceih, natürlich ganz inoffiziell. Die Hauptfiguren in Horst Eckerts neuem Buch „Die Macht der Wölfe“ kriegen es mit der Macht der Medien und deren Einflussnahme auf das politische Geschehen zu tun.
Einen Einblick gab Eckert, der in Pressath aufgewachsen ist, nun bei einer Lesung in der „Locke – Schnitt und Schnatterei“. Es ist der vierte Band der Reihe um die beiden Kriminalbeamten und sein insgesamt 19. Roman.
Eckert nimmt sich Themen als Vorlage, die ihn selbst interessieren, sagt er. Mitten in seiner Arbeit an dem Buch geschah der Einmarsch der Russen in die Ukraine. So nahm der Autor noch einige Änderungen vor. Es geht um das System Putin, Oligarchen und das Einmischen von Diktaturen in die Stabilität anderer Länder.
In dem Buch will nun der Kreml eine neue Partei in Deutschland etablieren und so seinen Einfluss stärken. Als Gallionsfigur soll dabei ein beliebter Talkshowmaster herhalten. Eckert erklärt: „Es geht darum, wie Medien funktionieren. Man sollte nicht immer die erste Meldung glauben, sondern selbst recherchieren.“ Gerade Social Media seien gefährlich, werden dort vermeintliche Schlagzeilen ungefiltert schnell verbreitet.
Eckert erzählt, er sei gefragt worden, warum er nicht einen Roman über Pressath schreibt. Er lacht: „Dann könnte ich mich hier nicht mehr blicken lassen.“ Und ernst: „Leute fühlen sich angesprochen, auch wenn sie nicht gemeint sind.“ Eine seiner Lesungen in einem städtischen Gebäude sei einst untersagt worden, da sich der Oberbürgermeister persönlich angesprochen gefühlt hatte.
Daraufhin wurde diese im privaten Raum, aber öffentlich nachgeholt. Aufgrund der vorherigen Absage, kamen doppelt so viele Menschen wie üblich. Eckert erinnert sich noch gut: „Es war eine tolle Public Relation, aber auch sehr viel Stress.“
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