In die Glasschleif gekommen waren aber nicht nur bastelfreudige Damen, die wissen wollten, wie man Ostereier hübsch gestaltet. Aus Großensterz bei Mitterteich war auch Kunsthandwerkerin Birgit Schön hierher gekommen, um das, was man versprochen hatte, auch zu zeigen. Die Oberpfälzerin weiß, wie man weiße Hühner- und die deutlich größeren Gänseeier kunstvoll und auf besondere Art und Weise handwerklich verschönern kann. Ihr persönliches Motto lautet: „Das Leben ist bunt.“ Sie bietet VHS-, aber auch Privatkurse an. „Die Eier werden mit Bändern, Spitzen, Federn und Perlen verziert“, beschreibt sie die von ihr geleitete Gestaltungsstunde, zu der man sich am Kulturbuan für einige Samstagnachmittag-Stunden zusammengefunden hat. „Das naturnahe Grundmaterial, nämlich die Eier, die aus dem Großhandel stammen, wird zudem mittels zarter Beige- und Rosé-Töne farblich neu gestaltet. Für manche der Eier hat sich Schön auch die Serviettentechnik ausgesucht, die großen Anklang findet. Fleißig wird ausgeschnitten, geklebt und gemalt. Die Geschmäcker sind verschieden, der Fantasie wird freien Lauf gelassen.
Unten in der Gaststube stehen kleine Elektrobohrer bereit. Man muss sich halt ein wenig in der Reihe anstellen und etwas Geduld mitbringen. Aber man habe ja Zeit, meint eine Kursteilnehmerin, die darauf wartet, endlich dran zu kommen. „Mit den rotierenden Werkzeugen werden die Gänseeier vorsichtig aufgebohrt, so dass filigrane Kunstwerke entstehen können“, erläutert Birgit Schön die Technik, die gleich neben dem Hauseingang praktiziert wird.
Ein wenig Fingerspitzengefühl sei schon nötig, aber bislang sei keines der zerbrechlichen Eier kaputt gegangen. Diese könne man anschließend auch noch mit feiner Reliefpaste veredeln“, fügt die Stiftländerin hinzu. Nach und nach entsteht eine ganze Reihe besonderer Osterdeko-Sachen, die zum Hinhängen an den Osterstrauch, der in ein paar Wochen die Häuser schmückt, wunderbar geeignet ist. Wer möchte kann die verzierten Eier aber einfach nur ins Osternest legen, um damit den Frühlings- und späteren Festtagstisch zu verschönern.
Während oben, freilich auch unten in der Gaststube, emsig gebastelt wird, brühen fleißige Hände derweil frischen Kaffee auf, damit auch die Kaffeemaschine Arbeit bekommt. Selbstgebackenen Kuchen hat man von zu Hause mitgebracht, auch der wird bereitgestellt. Jeder darf sich davon bedienen, und so wird aus dem Bastelnachmittag auch eine kleine, gemütliche Hutzastunde. Man erzählt und unterhält sich über so manches in der Glasschleif, an der heute die Sonne scheint und die sich langsam aber sicher auf den nahen Frühling vorbereitet.
Wahl-Stiftländerin aus Überzeugung.
Zusammen mit ihrer Familie wohnt Birgit Schön in einem gepflegten und nicht zu übersehenden Vierseithof, der in der Großensterzer Dorfmitte, unweit bei Mitterteich steht. Landwirtschaft aber wird dort schon seit vielen Jahren nicht mehr betrieben. Die Kunsthandwerkerin nutzt als Atelier und Ausstellungshalle dort eine 70 Quadratmeter große ehemalige Scheune. Ihr Lebensmotto lautet "Das Leben ist bunt". Passend zur vorösterlichen Saison verziert sie derzeit Gänseeier und gestaltet sie damit zu Dekorationsobjekten um. Die 48-Jährige liebt die schöne Schrift, ebenso auch Schmuck und Porzellan, das sie in allen nur möglichen Variationen gestaltet.
Schön stammt aus Unterfranken, beziehungsweise aus Volkach, das an der Mainschleife bei Würzburg liegt. Bereits mit sechs Jahren zog sie nach Tirschenreuth. Seit nunmehr 20 Jahren lebt sie in Großensterz. Birgit Schön absolvierte die Selber Porzellanfachschule und lernte das Handwerk sozusagen von der Pike auf.
Eine große Auswahl ihrer handwerklich gefertigten Objekte können im eigenen Ausstellungsraum besichtigt werden. Jedes dieser Exponate ist ein Einzelstück. Mit der Gestaltung von Hühner- und Gänseeiern beschäftigt sie sich seit rund vier Jahren. Beim Kurs der Steinwaldia in der Glasschleif betont sie: "Alle hier vorgestellten Arbeitsweisen lassen sich frei miteinander verknüpfen, so dass zahlreiche Variationen möglich sind."




















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