Vor 50 Jahren hat der damalige Diözesanbischof Rudolf Graber die Pfarrkirche und das Pfarrzentrum St. Josef in Raigering (Amberg) eingeweiht. Dieses Jubiläum zu feiern, blieb der großen Pfarrfamilie im vergangenen Jahr wegen der Pandemie verwehrt, wurde jetzt aber mit einem sowohl weltlichen als auch klerikalen Wochenende gefeiert. Die Pfarrei St. Josef machte dabei dem ihr vorauseilenden Ruf einer „aktiven und lebendigen Pfarrgemeinde“ alle Ehre. Ein arbeitsames Komitee hatte in langer Vorarbeit nichts unversucht gelassen, um das herausragende kirchliche Ereignis auch zu einem Erlebnis werden zu lassen. Am Samstagabend im Pfarrsaal stand der weltliche Teil im Mittelpunkt, am Sonntag folgte dann der klerikale Höhepunkt in der Kirche mit Weihbischof Reinhard Pappenberger, der mit dem Hausherrn, Pfarrer Eduard Kroher, die Messe zelebrierte.
Mal heiter, mal nachdenklich
Rund 2000 Katholiken zählt die Pfarrei Aschach-Raigering heute, die sich jahrein, jahraus durch besondere Aktivitäten des Pfarrgemeinderats erfreut. Die aber auch mit einem ganz anderen Novum aufwarten kann: Sie umfasst die Stadtteile Raigering, Kleinraigering und Krumbach der Stadt Amberg, aber auch die Ortschaften Aschach, Greßmühle und Immenstetten – die gehören zur Gemeinde Freudenberg. Darauf ging bei Pfarrabend und Geburtstagsfeier, musisch gestaltet von den Raigeringer Musikanten mit Gerhard Stich vorneweg, Kerstin Püschl ein, Sprecherin der Pfarrgemeinderate. In einer Talkrunde, die Thomas Graml in bewährter Weise, locker und souverän führte, ging es mal heiter, mal auch nachdenklich zu. Letzteres in erster Linie, als sich Pfarrer Eduard Kroher Gedanken über die nächsten 50 Jahre machte: Wird`s eine wenig kirchenfreundliche Zeit, angesichts des herrschen Priestermangels?
Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny war unter den Festgästen, ebenso sein Freudenberger Bürgermeisterkollege Alwin Märkl, sowie Regionaldekan Markus Brunner aus Amberg, ein gebürtiger Raigeringer. Alfred Schorner trug den geschichtlichen Rückblick der Pfarrgemeinde vor. Von den Anfängen der Pfarrei erzählte auch Anneliese Bauer. Aus 40-jähriger Tätigkeit als Pfarrgemeinderatsvorsitzender konnte Ludwig Donhauser von einer „alles andere als toten Pfarrgemeinde“ sprechen, was sich auch durch eine üppig gestaltete Festschrift nachweisen ließ. Stefan Nübler gewährte Einblicke in ein Ministrantenleben und Michael Scharl rief eben die Besonderheit in Erinnerung: Eine Pfarrei, aber zwei politische Gemeinden.
Bischof feiert mit
Höhepunkt am Sonntag war der feierliche Jubiläums-Festgottesdienst mit Weihbischof Reinhard Pappenberger in der Kirche. Fahnenabordnungen der Vereine und Verbände, ein massiver Auftritt von Ministranten, Kommunionkindern, dazu Kirchenmusik von Jonas Weiß (Orgel) und Elisabeth Donhauser (Trompete) boten den passenden Rahmen. Weihbischof Reinhard Pappenberger, in Grafenwöhr geboren und mit der Oberpfalz offenbar bestens verbandelt, fühlte sich sichtlich wohl. Er reflektierte die 50 Jahre Pfarrzentrum St. Josef in Raigering, drückte seine Freude aus, wünschte Kraft und Gottes Segen für das Kommende.
50 Jahre St. Josef Raigering
- 24. August1969: Grundsteinlegung fürs Pfarrzentrum
- 9. Mai 1971: Einweihung der Kirche, der Heilige Josef als Patron
- 6. Juni 1971: gleichzeitig die ersten drei Taufen
- 19. Juni 1971: erste Trauung in der Pfarrkirche
- Juli 1972: Weihe der Kirchenglocken
- Seit Bestehen der Pfarrkirche gab es hier bislang etwa 650 Taufen, 105 Trauungen und 560 Requien für Verstorbene
- Priester im Pfarrzentrum: BGR Andreas Meckl (1961 - 1990), verstorben 28. September 1991 in Amberg; BGR Franz Reich (1990 - 2000); Pfarrer Eduard Kroher (seit September 2000); 5. Juli 1998 Primiz Markus Brunner (heute Regionaldekan und Pfarrer in St. Georg Amberg).
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