Regensburg
05.10.2018 - 19:35 Uhr

Polizei auf Segways

Das bayernweite Pilotprojekt "Segways bei der Polizei" startet in Regensburg. Ein Jahr sollen Beamte die elektrischen Roller testen. Der Polizeipräsident nennt schon jetzt viele Vorteile.

Gerhard Roider (Zweiter von links), der Leiter der Polizeiinspektion Regensburg Süd, und Polizeipräsident Gerold Mahlmeister (Zweiter von rechts) sind sich jetzt schon sicher: Segway macht gute Laune beim Dienst und bei der Bevölkerung. Bild: Ulrike Landgraf
Gerhard Roider (Zweiter von links), der Leiter der Polizeiinspektion Regensburg Süd, und Polizeipräsident Gerold Mahlmeister (Zweiter von rechts) sind sich jetzt schon sicher: Segway macht gute Laune beim Dienst und bei der Bevölkerung.

Von Ulrika Landgraf

Polizeipräsident Gerold Mahlmeister stellte am Freitag auf dem Neupfarrplatz ein neues Einsatzmittel vor. Elektrisch betriebenen Stehroller werden ein Jahr lang von der Polizei in Regensburg erprobt. Danach wird das Bayerische Staatsministerium des Innern über die bayernweite Einführung der Segways entscheiden.

Mahlmeister erläuterte mit dem Leiter der Polizeiinspektion Regensburg Süd, Leitenden Polizeidirektor Gerhard Roider, die Hintergründe zu dem bayernweit einmaligen Pilotversuch. Das Projekt "Stark für Regensburg", mit dem Schwerpunkt einer hohen Polizeipräsenz im Stadtgebiet, erscheint für die Testphase der Segways ideal, so dass das zuständige Ministerium die Regensburger Polizei mit der Erprobung beauftragt hat. Regensburg sei als viertgrößte Stadt Bayerns mit diversen Fußgängerzonen und engen Gassen ideal für die Erprobungphase.

Die beiden Polizeihauptmeisterinnen Bianca Lorenz und Simone Steininger demonstrierten die Wendigkeit und das mögliche Tempo der neuen Einsatzfahrzeuge. Sie sind geschulte Multiplikatoren und werden bei den Regensburger Dienststellen dafür sorgen, dass die Kollegen das Fahren schnell und sicher erlernen. Die Polizeibeamten können mit dem Gefährt deutlich weitere Strecken als zu Fuß zurücklegen. Sie haben durch die erhöhte Position einen besseren Überblick und sind leichter erkennbar. "Der Bürger möchte ja auch seine Polizei sehen", meint Mahlmeister und betont, man wolle so für die Menschen auf der Straße besser anspechbar sein. Ein Segway fahrender Polizist mache neugierig und man komme mit den Leuten besser in Interaktion, als etwa aus einem Streifenfahrzeug heraus.

In Bereichen, die mit anderen Fahrzeugen schwerer zu befahren sind, werde man sich mit dem Segway mit 6 Kilometern pro Stunde behutsam fortbewegen. Für etwaige Verfolgungen habe man aber ein Sonderrecht, um die Geschwindigkeit bis auf 20 Kilometer pro Stunde zu erhöhen. Die zu erwartenden Vorteile gilt es nun ein Jahr lang zu testen und zu bewerten. In Saarbrücken, Freiburg und am Flughafen Düsseldorf setzt die Polizei schon länger erfolgreich Segways ein.

Bei den elektrischen Stehrollern in Regensburg handelt es sich um Fahrzeuge der Marke Segway, Modell PTi2SE mit einer Reichweite von bis zu 38 Kilometern. Die Geräte verfügen über keine Warnanlagen wie Blaulicht oder Martinshorn. Für das Führen solcher Fahrzeuge gilt keine Helmpflicht, dennoch werden die Polizeibeamten aus Gründen des Arbeitsschutzes mit Fahrradhelmen ausgestattet. Wegen der Versicherungspflicht für die Fahrzeuge des Freistaats Bayern als Selbstversicherer werden aber Kennzeichen zur Unterscheidung, die Versicherungskennzeichen für Mofas ähneln, angebracht.

 
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