Die Sparda-Bank Ostbayern mit einem Geschäftsgebiet von Hof bis Passau und Filialen in Weiden, Amberg sowie Schwandorf hat im Jahr 2020 ihr Betriebsergebnis (operativen Gewinn) von 9,55 Millionen Euro (2019) auf nahezu 10,5 Millionen Euro gesteigert. Bei einer digitalen Bilanzpressekonferenz sprach Vorstandsvorsitzender Michael Gruber von einem "zufriedenstellenden Ergebnis in einer außergewöhnlichen Zeit".
Das Betriebsergebnis - bei mehr als 3 Milliarden Euro Bilanzsumme (plus 5,7 Prozent) - stützt sich zunehmend auf die Provisions- und Gebührenerlöse, die von 8,75 Millionen Euro auf 11,36 Millionen Euro stiegen.
"Schweren Herzens" habe die Sparda-Bank Ostbayern am 1. Januar 2020 das kostenpflichtige Girokonto mit 2,95 Euro Gebühr monatlich eingeführt. Gleichzeitig ließ sich der Zinsüberschuss mit 30,92 Millionen Euro (2019: 30,75 Millionen Euro) stabilisieren. Hier schlug das Wachstum der Kredite um 6,12 Prozent auf 1,63 Milliarden Euro durch. Baufinanzierungen machen über 90 Prozent der Ausleihungen aus. "Die Nachfrage bei Immobilien ist ungebrochen", meinte Vorstand Werner Dollinger. Die Ausleihquote kletterte auf 53 Prozent.
"Leider gewachsen"
"Im Falle der Einlagen muss ich, so paradox das für eine Bank klingen mag, sagen: sie sind leider gewachsen", sagte Dollinger. Vor einigen Jahren undenkbar, doch inzwischen führe ein Einlagenzuwachs zu höheren Kosten. Die Einlagen legten um 5,28 Prozent auf 2,68 Milliarden Euro zu. Inzwischen greifen bei der Sparda-Bank "Verwahrentgelte" von minus 0,5 Prozent ab 500 000 Euro auf den Konten. Vorstandsvorsitzender Gruber kündigt darüber hinaus Gespräche mit Kunden schon ab einem Vermögen von über 250 000 Euro über Anlage-Alternativen an.
Von diesen Schritten sind deutlich weniger als ein Prozent der 100 000 Sparda-Mitglieder betroffen. Gruber ließ auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien offen, ob die "Schraube" für Spareinlagen-Limits noch weiter nach unten gedreht wird. Mit den Negativzinsen will sich die Sparda-Bank vor einer Liquiditätsschwemme schützen. Aktienfonds über den Partner Union Investment entwickeln sich immer mehr zur Alternative zum Sparbuch.
Bargeld weniger gefragt
Das betreute Fondsvermögen schnellte um 11,84 Prozent auf 552,4 Millionen Euro empor. Wie Vorstand Dollinger betonte, unternimmt die Sparda-Bank alles, um die Abhängigkeit aus dem Zinsgeschäft weiter zu verringern. Wie Vorstand Johannes Lechner ausführte, machen sich beim spürbar gewachsenen Verwaltungsaufwand die Investitionen in die IT sowie erhöhte Pensionsrückstellungen aufgrund der Negativzinsen bemerkbar. Mittlerweile sind von den rund 100 000 Girokonten 81 500 online freigeschaltet, davon gelten 62 000 als echte Online-Nutzer. Lechner berichtete von einem Wachstum der Karten-Zahlungen um bis zu 15 Prozent, im gleichen Maß schrumpfte die Nutzung der Geldautomaten. Wie sich die fortschreitende Digitalisierung auf das Filialnetz auswirken wird, darüber machte der Vorstand noch keine konkreten Angaben.
Zum Standort Weiden: Hier sticht der Zuwachs des betreuten Fondsvolumens um 12,7 Prozent heraus. Die online zugeschaltete Filialleiterin Tanja Hochholzer freute sich insgesamt über eine positive Entwicklung. In der Filiale Amberg legten die Einlagen um 9,8 Prozent auf 109,1 Millionen Euro zu, die Kredite um 9,2 Prozent auf 90,5 Millionen Euro. Am stärksten wuchs in Amberg der Fondsbestand um 17,0 Prozent auf 21,7 Millionen Euro. Am Standort Schwandorf stiegen die Kredite um 7,5 Prozent auf 82,7 Millionen Euro, die Einlagen um 5,1 Prozent auf 157,1 Millionen Euro.
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