Das konnte sich nicht einmal der Reuther Bürgermeister vorstellen: Das marode Stellwerksgebäude der Deutschen Bahn in Reuth bei Erbendorf, das seit vielen Jahren leer steht, wurde am Donnerstagnachmittag für 5500 Euro versteigert.
Die Gebäudebeschreibung der Deutschen Grundstücksauktionen AG spricht eine deutliche Sprache: Keine nutzbaren Heizungs- und Sanitäranlagen. Holzfenster und -türen überwiegend zerstört. Vandalismusschäden. Insgesamt stark sanierungsbedürftiger Zustand.
Noch vor wenigen Tagen sagte Bürgermeister Werner Prucker im Gespräch mit den Oberpfalz-Medien: "Das Ding ist keine fünf Euro wert." Es gebe nicht einmal eine direkte Zufahrt. Von Seiten der Gemeinde habe kein Interesse bestanden, das Gebäude zu ersteigern. „Die Bahn müsste das Stellwerksgebäude eigentlich wegreißen“, sagte Prucker. Er glaube jedenfalls nicht, dass jemand das Gebäude kauft.
Na der Käufer wird was zu tun haben mit einem Gebäude, zu dem es nicht einmal eine Zufahrt gibt.
Doch Prucker irrte. Fast fünf Minuten lang lieferten sich drei bislang unbekannte Bieter ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das zerstörte Gebäude. Die Auktion, die in Berlin stattfand, wurde per Livestream übertragen, Startgebot waren "süße" 2000 Euro, wie es eine Auktionatorin formulierte. Schlussendlich kam es für 5500 Euro unter den Hammer.
Den Livestream habe Prucker nicht verfolgt, sagt er nach der Auktion am Donnerstagnachmittag. Als er durch die Oberpfalz-Medien erfährt, dass das Gebäude für 5500 Euro versteigert wurde, muss er erst einmal lachen. "Na der Käufer wird was zu tun haben mit einem Gebäude, zu dem es nicht einmal eine Zufahrt gibt."















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