Viel Wissenswertes gab Bürgermeister Erwin Geitner bei der Bürgerversammlung der Marktgemeinde Rieden bekannt. Vor rund 40 Besuchern ging er auf die schwierigen Rahmenbedingungen der Kommunen generell ein, wie etwa den ab 2026 geltenden Anspruch auf eine Ganztagesbetreuung für Grundschüler. Dabei bereitet dem Bürgermeister vor allem das dafür notwendige Personal Sorgen.
Die Sanierung des Freibades, die mit der Eröffnung im Juli 2022 sowie der Öffnung des Restaurants Schmankerlwirt 2023 seinen Abschluss fand, war Geitner zufolge die Mammutaufgabe der vergangenen Jahre. Viel personelle und finanzielle Ressourcen habe die Marktgemeinde für die Sanierung aufwenden müssen. Der Bundeszuschuss zur Freibadsanierung sei im Jahr 2022 in Höhe von 715.000 Euro eingegangen, insgesamt habe die Kommune 1,3 Millionen Euro an Zuschüssen für die Sanierung des Bades erhalten.
Ein weiterer Kostenfaktor, der in den nächsten Jahren ein wichtiges Dauerthema sein werde, sei die Sanierung der Kanal- und Wasserleitungen im Gemeindegebiet. Die Arbeiten in der Vilshofener Bahnhofstraße sind laut dem Bürgermeister mittlerweile abgeschlossen, im Januar werde die Sanierung der Leitungen in der Vilshofener Kesselbergstraße ausgeschrieben.
Wie Geitner informierte, muss mit der Schloßbergkapelle ein Aushängeschild und markanter Punkt hoch über Rieden dringend saniert werden. Demnächst finde mit der Denkmalschutzbehörde und der betreuenden Architektin eine Begehung statt, weil bei der Befundung des Kapelleninneren festgestellt worden sei, dass die Decke des Kleinods früher eine Fassung hatte. Es geht nun um die Frage, ob diese ursprünglich vorhandene Malerei mit entsprechendem Aufwand wieder hergestellt werden soll oder ob bei einer Sanierung der derzeitige Stand mit einfacher Farbgebung ausreicht. Der Breitbandausbau in der Gemeinde sei mittlerweile abgeschlossen. Überall in Rieden könne eine Breitbandversorgung angeboten werden.
Der Bürgermeister hatte auch einige Zahlen parat. Der Einwohnerstand des Marktes Rieden belief sich demnach zum 31. Dezember 2022 auf 2809 Menschen, ein Jahr zuvor waren es 2810. Die Zahl der Geburten erhöhte sich von 14 im Jahr 2021 auf 21 in 2022. Hochzeiten gab es in Rieden 2022 zehn, verstorben sind in diesem Jahr 35 Gemeindebewohner. Der Schuldenstand des Marktes Rieden betrug zum 31. Dezember 2022 insgesamt 3.600.000 Euro, die Pro-Kopf-Verschuldung lag somit bei 1348 Euro. Der Gesamthaushalt 2022 umfasste 13.178.017 Euro, davon 6.946.919 Euro im Verwaltungs- und 6.231.098 Euro im Vermögenshaushalt. Auf der Ausgabenseite fielen laut Bürgermeister Personalkosten in Höhe von 1.244.700 Euro an. Laut Geitner ging die Zahl der Bauanträge in der Gemeinde im Vergleich zu 2021 um 50 Prozent auf 23 zurück.
In einem Antrag zur Bürgerversammlung wünschte sich eine Riedenerin ein neues Buswartehäuschen. Dazu erklärte Geitner, dass derzeit die Planungen für eine neue und barrierefreie Bushaltestelle liefen. Das Wartehäuschen werde in der jetzigen Form nicht bestehen bleiben. Ein Antrag von Wolfgang Beyer zur Bürgerversammlung 2021 hatte eine Verkehrsschau mit Polizei, Vertretern des Landratsamts, dem Marktgemeinderat und dem Antragsteller zur Folge. Die angedachten Änderungen erachtete Beyer als unzureichend, er äußerte einen Unmut über Entscheidungen des Marktgemeinderats.
Marktgemeinde Rieden in Zahlen
- Einwohner Ende 2022: 2809
- Geburten 2022: 21
- Hochzeiten 2022: 10
- Sterbefälle 2022: 35
- Pro-Kopf-Verschuldung Ende 2022: 1348 Euro
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