Rieden
02.05.2024 - 08:54 Uhr

Historisches Dokument aus dem Jahr 1735 behandelt Riedener Marktrechte

Der Markt Rieden wird heuer 700 Jahre alt. Unter den historischen Dokument über die Ortschaft aus den zurückliegenden Jahrhunderten ragt eines besonders heraus.

Das Jubiläum „700 Jahre Markt Rieden“ wird mit einem großen Festwochenende am 20. und 21. Juli gefeiert. In diesem Zusammenhang erhielt Bürgermeister Erwin Geitner Besuch vom Riedener Ortsheimatpfleger Hubert Haas. Der beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit Rieden und seiner Geschichte. Er hat dazu mehrere Bücher publiziert wie etwa „Riedner G'schichten“ über Denkmäler, Sagen, Anekdoten und Erzählungen aus Rieden und Umgebung.

Der Ortsheimatpfleger hatte dafür im Riedener Rathaus einen Blick ins Archiv geworfen, wo einige historische Dokumente aus der älteren Riedener Geschichte zu finden sind. Ganz besonders sticht dabei eine Urkunde heraus, die die Markterhebung sowie die Rechte und Pflichten des Marktes Rieden zum Inhalt hat. Laut den Recherchen von Hubert Haas wurde das hoheitliche Dokument von der Regierung in Amberg im Jahre 1735 ausgestellt. „Die Urkunde enthält die Befugnisse, Rechte und Pflichten des Marktes, um Streitigkeiten zwischen dem Pflegamt Rieden sowie dem Markt Rieden auszuschließen und zu regeln“, erklärt Haas.

In den Dokument wird beispielsweise geregelt, dass der Magistrat des Marktes die niedrige Gerichtsbarkeit für alle Bürger des Marktes hat. Der Markt war auch verpflichtet, das Pflegamt bei Bedarf und Notwendigkeit polizeilich zu unterstützen. Außerdem heißt es in der Urkunde von 1735, dass der Markt berechtigt ist, Steuern, Grundzinsen und Kirchenzinsen selbst einzufordern. Bei Nichtnachkommen der Bürger diesbezüglich musste allerdings das Pflegamt eingeschaltet werden. Der Marktrath, wie er in der damaligen Zeit geschrieben wurde, durfte einen Marktschreiber, einen Mesner, einen Schulleiter, Markthirten sowie einen Marktknecht anstellen. In Verbindung mit dem Pflegamt durfte der Magistrat Maß und Gewicht bei Bäcker, Metzger und auch Brauer kontrollieren und bei Verstößen gegen die Zunftordnung Strafen aussprechen.

„Die Feier des 700-jährigen Bestehens wird vor allem einen historischen Charakter besitzen“, sagt Bürgermeister Erwin Geitner. Denn Markt ist Rieden bereits seit 1324, da aus dieser Zeit auch die ältesten bekannten Dokumente über den Markt Rieden stammen. 1332 wurden Rieden und seine Burg –„Ruden Burch unde Marckte“, wie es damals hieß – vom damaligen Besitzer Heinrich, dem Paulsdorfer, an den bayerischen Herzog, Kaiser Ludwig den Bayern, verkauft.

 
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