Der Bärenwirt-Saal war auch heuer beim Wurstsuppnfoahrn komplett gefüllt. Vorab gab es zur Einstimmung eine schmackhafte, ganz ordinäre Wurstsuppn, ehe Leben in die Bude kam. Die Musikanten zogen mit ihren Instrumenten ein, mit dabei die Salleröder Buam, die den ganzen Abend zünftig aufspielten mit Zwiefachen, Boarischen und anderen Klassiker. Unter den Musikanten waren der Zapf Richard mit seiner Ziach, sei Bou, da Wastl, bearbeitete seine kleine Trommel, das 89-jährige Urgestein Walter Lochner fetzte mit den Fingern auf der Ziach herum, und auch der Fischer Andi mit der Deifls-Geign gehörte zu der humorigen Mannschaft.
Natürlich mit der Kraxn auf dem Buckel hinterdrein der Bärenwirt-Seniorchef Erhard Richthammer, der mit deftigen Sprüchen die Gäste begrüßte. Dabei bekam so mancher sein Fett weg. „Guten Abend, liebe Gemeinde, wir kommen aus der Fern, mir ham ghört, dass gschlacht is worn, beim Bärn“, psalmodierte er. Er versprach: „Ihr wollt heut' an netten Abend erlebn – wir wollen unser Bestes gebn.“ Und fuhr fort: „Des wird a schöner Abend, da wird’s toll – haut's eich eire Ranzen voll.“ Alles war halt so wie früher, wenn zur Hauschlachtung beim Bauern ab und zu, manchmal auch verkleidet, die Wurschtsuppnfahrer, begleitet von einem Quetschnspieler, kamen und mit lustigen Reimen um eine Wurstsuppe bettelten. Und wenn einmal der Wursterer nicht aufgepasst hatte und einige Würste geplatzt waren, dann war die Wurstsuppe erst so richtig gut.
Ein Stückerl Kesselfleisch mit Sauerkraut oder eine Blut- und Leberwurst dazu, frische Ripperl oder ein schmackhaftes Sauernes Lüngerl von Hildegard Richthammer animierten die Gäste zum Schlemmen. Erhard Richthammer forderte alle Besucher auf: „Haut's eich nur voll und lasst's es eich schmecka, dann kinnt's eich wieda d' Goschn ablecka.“ Das ließ sich keiner zweimal sagen, denn für die „Noutign“ fuhr Chefin Susanne mit ihrer Familie alles auf, was sie in ihrer Kuchl aus der Sau gezaubert hatten. „Gschmeckt hat's – guat war's“, waren sich da alle einig, nadem sie das Speisenangebot nach durchprobiert und auch noch einmal nachgefasst hatten. Ein Schnapserl zur Verdauung hinterher rundete die Schlemmerei ab.
Tina aus Schwarzenfeld war mit Freunden und Familie nach Rieden gekommen, um dort bei Blut- und Leberwurst ihren 34. Geburtstag zu feiern. Viele Riedener, aber auch Besucher von weiter her waren mit dabei, als zum letzten Mal der Vorhang für das Wurstsuppn-Foahrn fiel. "Das Wurstsuppn-Foahrn geht in Rente", erklärte Susanne Richthammer. „Schey woars, es hat uns immer einen Riesen-Spaß gemacht“, resümierte Hildegard Richthammer. Und ihr Mann, der Erhard, erinnerte sich an die Anfänge des Wurstsuppn-Foahrns beim Bärenwirt. „Früher haben wir selber noch geschlachtet, bis wir vor zehn Jahren alles an den Greß Johannes übergeben haben.“ Für Musikant und Blaskapellen-Chef Sebastian Zapf war die Schlachtschüssel wieder ein Gedicht. Noch lange saßen die Gäste beim Bärenwirt zusammen, hörten den Musikanten zu und erfreuten sich an dem kurzweiligen Abend.


























Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.