Das Kapellenbrot in der Auslage der Bäckerei Grosser in Rieden ist heiß begehrt. Seit Januar backt Bäckermeister Georg Grosser das Roggenmischbrot mit einer speziellen Rezeptur. Der Erlös wird vollständig für die Sanierung der Schloßbergkapelle gespendet.
Die Familie Grosser lebt seit Generationen in Rieden. Der erste Stieglbäck, Hubert Grosser, backte um 1754 das erste Brot im Anwesen am Riedener Marktplatz. Die Verbundenheit der Familie zur 1776 erbauten Schloßbergkapelle ist stark. Deren Sanierung ist dem Bäckermeister ein Herzensanliegen.
Tradition und Engagement
„Ich habe als kleiner Bub die Kapelle zum Abendläuten zusperren dürfen. Zusammen mit der Familie Fischer haben wir das gemacht, auch unsere Kinder durften diese Tradition fortführen“, freut sich Georg Grosser. Das kleine Gotteshaus liegt in der Nähe des Stieglbäck-Anwesens. Über mehrere Treppen gelangt man von der Bäckerei hinauf zum Kalvarienberg.
Die Kapelle ist vor allem wegen des maroden Dachs sanierungsbedürftig. Die Arbeiten sollen laut Marktgemeinde im Herbst beginnen. Bei einer Spendenübergabe der Theatergruppe „D’Goaslandler“ kam Georg Grosser die Idee zur Aktion: „Ich möchte auch etwas zur Sanierung beitragen, aber nicht als reine Spende, sondern mit einer Aktion, ähnlich wie beim Solibrot“, erklärt er.
Einzigartige Rezeptur
Seit Anfang des Jahres gibt es das Kapellenbrot bei der Bäckerei Grosser zu kaufen. Es ist ein Roggenmischbrot mit einer speziellen Mischung, die der Bäckermeister extra dafür entworfen hat. Besonders stolz ist Georg Grosser auf den Herstellungsprozess, der im südlichen Landkreis einmalig ist.
„Die Grundlage für das Kapellenbrot ist ein Dreistufen-Natursauerteig, der selbst hergestellt wird“, erklärt der Bäckermeister. Qualitativ sei das Brot absolut spitze. Der Grundlagensauerteig wird immer wieder vermehrt und neu angesetzt mit Roggenmehl. Die erste der drei Stufen beginnt am Vortag um die Mittagszeit, die letzte Stufe um 1 Uhr in der Nacht, damit das Brot früh am Morgen im Laden ausliegt.
„Beherrscht man den Teig richtig, geht er auch nie kaputt“, erklärt Georg Grosser. Vieles muss dabei beachtet werden, etwa der pH-Wert und das richtige Verhältnis von Milch- und Essigsäurebakterien. „Meine Kinder haben das mit dem Natursauerteig schon von klein auf mitbekommen. Man muss sich täglich darum kümmern und den Teig richtig führen.“
Verlängerung der Aktion
Ursprünglich war der Verkauf des Kapellenbrots von Januar bis Ostern geplant. Aufgrund der hohen Nachfrage will der Bäckermeister das Kapellenbrot bis Pfingsten anbieten. Nach Abschluss der Aktion erfolgt die Spendenübergabe mit dem Riedener Heimatverein.
Auch bei Georg Grosser selbst kommt das Kapellenbrot auf den Tisch: „Ich esse das Brot selber sehr gern, am liebsten mit Frischkäse zusammen.“
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