Als drei Herren in Badehosen – eine davon in Lederhosen-Optik – sich bereit machten für die erste Rutschpartie im sanierten Riedener Freibad, staunte so mancher Besucher. Es war der ehemalige Bundestagsabgeordnete Alois Karl, der es sich nicht nehmen ließ, die Attraktionen des Bades genauer zu testen. So sauste er – zusammen mit dem Architekten Markus Maier und Bürgermeister Erwin Geitner – in einer „Krachledernen“ die neue Edelstahlwasserrutsche hinunter.
Sichtlich Spaß hatten auch die anderen Ehrengäste und Besucher bei der offiziellen Eröffnungsfeier des Riedener Freibades. Obwohl es am Anfang nach Regen aussah: dunkle Wolken zogen vom Hirschwald nach Rieden. Dafür nahm Bürgermeister Erwin Geitner gleich die Verantwortung auf sich: „Das war alles so geplant mit dem Regen, wir müssen die Becken noch mit Wasser füllen“, scherzte er. Doch schon nach wenigen Tropfen zogen die Wolken weiter, die Sonne stach hervor und das Freibad – mit dem vielen verbauten Edelstahl – glänzte was es nur konnte.
Enger Zeitplan
In seiner Rede beschrieb Geitner die vielen angefallenen Aufgaben und Arbeiten bei der Freibadsanierung. „Vorgestern haben wir noch Sand eingearbeitet“, schilderte er den engen Zeitplan. Die Bauzeit betrug rund 17 Monate. „Gemeinsam, und damit meine ich alle hier anwesenden Köpfe, vom Marktgemeinderat, über den Architekten bis zum Handwerker, haben wir ein Projekt verwirklicht, auf das unsere Gemeinde mit Recht stolz sein kann“, betonte Geitner.
Besonders erfreut zeigte sich der Bürgermeister über den Finanzzuschuss vom Bund in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Der sei erst durch das Engagement des ehemaligen Abgeordneten Alois Karl ermöglicht worden. „Wir haben in den letzten 17 Monaten nicht einfach eine kleine Sanierung bewerkstelligt, wir haben unser altes, charmantes und ehrwürdiges Freibad – und das hatte immerhin mehr als 50 Jahre Betrieb auf dem Buckel – einmal komplett von vorne bis hinten umgekrempelt“, so Geitner.
In der heutigen Zeit müsse ein besonderes Augenmerk auf die Unterhaltskosten des Freibades gelegt werden. Im alten Freibad hätte man an sehr heißen Tagen bis zu 100 Kubikmeter Wasserverlust gehabt, der vor allem durch den Überschwall entstanden sei. Dies könne nun nicht mehr passieren, weil das warme Wasser in entsprechenden Behältern aufgefangen und aufbereitet werde und so wieder in den Badewasserkreislauf gelange.
Großes Lob für Handwerker
Stolz sind die Verantwortlichen auch auf die PV-Anlage, die im Zuge der Sanierung erweitert wurde. Damit werde eine Wärmepumpe betrieben, die die Becken heizen kann. Architekt Markus Maier aus Amberg erklärte, dass der Charakter des alten Freibades unbedingt erhalten bleiben sollte. Auch der passende Platz für so manche Bauten sei nicht einfach zu finden gewesen. „Die Wasserrutsche hatten wir schon überall hin geplant.“ Auch zum Kiosk gab es im Marktgemeinderat „frittenheiße Diskussionen“ über den Standort, erzählte der Architekt schmunzelnd, fand aber auch lobende Worte: „Ich habe selten einen Marktgemeinderat betreut, der sich so einig war. Man hat in Rieden immer im Sinne des Freibades entschieden.“ Markus Maier bedankte sich ausdrücklich auch bei den Handwerkern, die einen „Wahnsinns-Job“ gemacht hätten.
Die beiden Pfarrer, von der evangelischen Kirche Pfarrer Malikoski und von die katholischen Kirche Pfarrer Niemczewski, gaben dem renovierten Freibad ihren Segen und weihten ein Kreuz, das im Bad ein schönes „Platzerl“ bekommen soll. „In Freibad steckt das Wort Freiheit, man fühlt sich frei, man fühlt sich wohl, man braucht Wasser zum Leben“, befand Pfarrer Malikoski. Alois Karl freute sich, mit Bürgermeister Erwin Geitner „diesen langen Weg gemeinsam gegangen“ zu sein, „der heute den festlichen Abschluss findet“.
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