Der Heimatverein Rieden kann mit seinen Sparten auf mannigfaltige Aktivitäten und ein halbes Jahrhundert facettenreicher Geschichte zurückblicken. Bei der Gründungsversammlung beim Hirschenwirt am 4. Februar 1971 trugen sich 26 Mitglieder in die Vereinsliste ein. Dem ersten Vorstand gehörten Adolf Fleischmann, Hans Schmid, Max Wielewicke und Georg Hosch sowie als Beiräte die Pfarrer Liedl und Knoch an. Der Jahresbeitrag betrug sechs Mark.
Kaum etabliert, stellten sich die Sparten Wanderfreunde, Fischereiverein und die Blaskapelle Unteres Vilstal unter die Obhut des Heimatvereins. Diese Abteilungen entwickelten sich nach einigen Jahren zu eigenständigen Vereinen. 1975 entstand auf Initiative des Heimatvereins ein Trimm-Dich-Pfad in Rieden. Unter der Regie von Josef Fleischmann kamen von 1977 bis 1983 auf Initiative des Heimatvereins mehrere Theaterstücke zur Aufführung, die in der Mehrzweckhalle der Schule stattfanden und regelmäßig ausverkauft waren.
Neben dem Aufbau des Campingplatzes und des Freibades trieb der damalige Vorsitzende Adolf Fleischmann den Bau von Tennis-Anlagen voran, seine Frau Luzia kümmerte sich um die Unterbringung von Urlaubern. 1978 entstand so der Tennisclub Rieden, der bis heute eine tragende Sparte des Hauptvereins bildet.
Zentrales Anliegen des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV), so die Bezeichnung ab 1980, war für viele Jahre die Ausrichtung des alljährlichen Vilstalfestes, das sich durch die Auftritte prominenter Musikgruppen weit über die Region hinaus großer Beliebtheit erfreute. Der Seniorennachmittag und das Heimat-Quiz waren immer fester Bestandteil und Garant für gute Unterhaltung. Ab 2001 gestalteten die Riedener Kirwapaare das Bild des Vilstalfestes mit. Sie bildeten von 2001 bis 2015 eine Sparte im Heimatverein.
HVV-Mitglieder übernahmen 1997 die Renovierung der Kreuzwegstationen am Schlossberg. Ein großes Anliegen ist dem Verein seit jeher die Restaurierung und Instandhaltung der Schlossbergkapelle in Rieden. Dank der abendlichen Ausleuchtung erstrahlt leuchtete das Kirchlein wie ein Markenzeichen über dem Vilstal bei Rieden. In neuerer Zeit wurde auch der Räubertisch, ein Felsengebilde an der Straße zum Hirschwald freigelegt. Die Theatergruppe Goaslandler, gegründet 2001 durch Werner Meiler, stellte mit seinen lustigen Aufführungen von Anbeginn eine gewichtige Sparte des Heimatvereins dar.
Eine Namensänderung erfährt der Verein 2010: Das Wort Verkehrsverein wurde gestrichen, man beschränkt sich seitdem auf die Bezeichnung Heimatverein Unteres Vilstal Rieden, kurz: Heimatverein Rieden. Die Wartung der Wanderwege gab man ab, und auch das Vilstalfest fällt nicht mehr in seine Zuständigkeit. Themengebiete und Interessen des Hauptvereines hatten sich ohnehin auf andere Schwerpunkte verlagert, nämlich auf Geschichte, Kultur und Tradition – vor allem auf die des Ortes Rieden.
Eine wahre Fundgrube für die Gruppe Heimatkundlicher Arbeitskreis mit Ortsheimatpfleger Hubert Haas und Andreas Reindl war die Auswertung alter Schriftstücke aus dem Pfarrarchiv. Themenführungen durch den Ort, die die Geschichte Riedens wieder aufleben ließen, oder die Ausstellungen "Erster Weltkrieg", "Flucht und Vertreibung" oder "Geld von anno dazumal" zeugen von der neuen Ausrichtung des Vereins. Auch die Böllergruppe, entstanden 2010, lässt eine vergessene Tradition wieder aufleben. Die jüngsten Sparten des Vereins bilden die Grillsportfreunde und die Krippenfreunde Naturpark Hirschwald mit Krippenbaulehrer Friedl Groß.
Al Beitrag zum Ferienprogramm bietet der Verein mit seinem Vorsitzenden Hubert Haas und Helfern den Kindern alle Jahre wieder ein Felsenklettern mit Abseilen am Holzfelsen nahe Rieden an. Unter Initiative des Vereins wird zur Weihnachtszeit die große Fichte bei der Vilsbrücke in Rieden mit Lichterketten bestückt und wird eine große Tanne am Kirchenvorplatz aufgestellt und geschmückt. Zu einer festen Einrichtung geworden ist die Stodlweihnacht mit Fackelzug mit Krippenspiel und adventlichen Musikeinlagen einheimischer Gruppen. Auch die vereinseigene Gesangsgruppe "Die Hirten" unter Leitung von Werner Meiler trägt zum Programm bei. Der Verein ist Ausrichter des Sänger- und Musikantentreffens "Rieden singt und musiziert".
An der Spitze des Heimatvereins standen bisher vier Vorsitzende: Adolf Fleischmann (1971 bis 1995), Ingo Frohmader (1995 bis 2001), Werner Meiler (2001 bis 2007) und Hubert Haas (seit 2007). Fleischmann wurde zum Ehrenvorsitzenden und Pongratz für seine 30-jährige Tätigkeit als Schriftführer zum Ehrenmitglied ernannt. Auch Hilde Lerche, die jahrzehntelang für ihre Wahlheimat Rieden aktiv war, wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Auf der Vereins-Webseite (www.heimatverein-rieden.de) finden sich weitere Informationen über den Verein und seine Sparten.
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