In vielen Bereichen haben sich Helfergruppen etabliert, die Migranten und Flüchtlingen beim Erlernen der deutschen Sprache, bei Behördengängen oder bei Asylanträgen unterstützen oder sich politisch für deren Rechte einsetzen. Doch die Ehrenamtlichen stießen in der Vergangenheit bei ihrer täglichen Arbeit immer wieder auf Probleme und Schwierigkeiten. Damit wolle man sie nicht mehr länger alleine lassen, so Abteilungsleiterin Regina Kestel vom Landratsamt Tirschenreuth. Der Landkreis habe deshalb die Stelle eines koordinierenden Integrationslotsen geschaffen, der künftig alle Beteiligten der Integrationsarbeit vernetzen soll.
Bei einem Treffen von Ehrenamtlichen aus insgesamt elf Orten in der Zoiglstube „Rechersimer“ in Röthenbach am Steinwald wurde der neue Integrationslotse David Runschke vorgestellt. Gemäß der Devise „Ehrenamt braucht Hauptamt“ ist er immer dann Ansprechpartner, wenn die Helferkreise vor Ort Unterstützung benötigen. Im Lauf des Abends wurde überdeutlich, dass die Vernetzung der zahlreichen Einzelpersonen und der einzelnen Initiativen längst überfällig war. Durch den Austausch von Erfahrungen können gemeinsame Probleme und Bedürfnisse erkannt und die Kompetenzen des Einzelnen gestärkt werden, so das Fazit.
Im Dreieck zwischen Landratsamt, den Trägern der Flüchtlings- und Integrationsberatung (AWO, Caritas und Sozialteam) und den Ehrenamtlichen will Runschke künftig beratend und koordinierend tätig sein. Ebenso organisiert er Weiterbildungen und Informationsabende, die sich an den Bedürfnissen vor Ort orientieren. Im Gespräch wurde bereits großes Interesse an Informationsabenden mit der Ausländerbehörde und dem Jobcenter geäußert. Stattfinden sollen sie im neuen Jahr.
Wie David Runschke sagte, habe das Landratsamt - gefördert durch das Staatsministerium des Inneren und für Migration - auch einen kleinen Fonds aufgelegt, der es den Integrationsbegleitern möglich macht, für kleine Gesellschafts- oder Kulturveranstaltungen die Auslagen ersetzt zu bekommen. Auch damit wolle man die Arbeit der Helferkreise unterstützen.
Doch die Ressourcen der Ehrenamtlichen sind auch begrenzt, so Runschke. Insbesondere für die Begleitung von Familien mit Kindern werden weitere Helfer benötigt, die den Kindern bei den Hausaufgaben helfen. "Mit einem Zeitaufwand von ein oder zwei Stunden in der Woche können sich dadurch die schulischen Leistungen erheblich verbessern." So könne das Ziel einer Integration in die Oberpfalz leichter erreicht werden. David Runschke: "Sollten Sie Interesse an diesem Ehrenamt haben, melden Sie sich bitte bei mir im Landratsamt per E-Mail unter david.runschke[at]tirschenreuth[dot]de oder telefonisch 09631/88-363 oder 0174/3261653."















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.