Die Besichtigung der St.-Jakobus-Kirche, initiiert von der Schirmitzer Kolpingsfamilie, stieß am Kirchweihsonntag auf großes Interesse. Das lag sicherlich auch an Pfarrer Thomas Stohldreier. Er erwies sich als Kenner des denkmalgeschützten Kleinods, aber auch als amüsanter Referent, der das ein oder andere G'schichterl rund um die Kirche beim Friedhof zu erzählen hatte. Durch seine Schilderungen konnten sich die Zuhörer vorstellen, wie der viel kleinere Urbau der Kirche, einst erbaut vom Grafen von Leuchtenberg, ausgesehen hat.
Stohldreier erläuterte mit der ein oder anderen Anekdote verbunden die Erweiterungen des Gebäudes, und das kostengünstige Platzschaffen für weitere Kirchenbesucher durch zwei Emporen. Er berichtete von der Sanierung unter der Aufsicht seines Vorgängers Pfarrer Josef Schlegl und warum der Hochaltar plötzlich nicht mehr in die Kirche passte. Bei den letzten Arbeiten sei der Boden der Kirche angehoben worden, deshalb war die geschnitzte Holzkonstruktion am Ende zu hoch, erfuhren die Zuhörer. Die Lösung: Es wurde die Säge angesetzt.
Das tut aber der Schönheit der kleinen, reich geschmückten Kirche, die Elemente aus Gotik, Barock und Jugendstil vereint, keinen Abbruch. Da waren sich die Besucher einig. Sie durften nach dem Vortrag auf Besichtigungstour gehen, einen Blick hinter besagten Hochaltar werfen oder auch bis hoch zum Läutwerk und bis unters Turmdach die Holztreppen nach oben steigen.
Einige Eckdaten zur Kirche
- Der im Kern mittelalterliche Bau der Jakobuskirche ist eine Saalkirche mit einem Walmdach und einem eingezogenen Rechteckchor
- Der Chorturm wird von einem Pyramidendach abgeschlossen
- Die Kirche besitzt drei Altäre mit Rokokomuschelwerk
- Die alte Orgel besaß ein Rokokogehäuse mit der Aufschrift „1797 ist die Orgel durch den Bock von Trauschendorf umgesetzt worden“. 1959 wurde eine neue Orgel geplant und 1960 installiert
- Die Jakobuskirche wurde 1985 renoviert. Bei dem Einbau eines neuen Fußbodens kamen Mauerzüge eines Vorgängerbaus (die Außenmauern waren nicht breiter als der Turm) zum Vorschein
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