Schlammersdorf
18.06.2018 - 13:17 Uhr

Oberste Priorität: Radweg zwischen Oberbibrach und Schlammersdorf

Wie kann das bestehende Radwege-Netz in den beiden Nachbargemeinden sinnvoll erweitert werden? Um diese Frage zu beantworten, trafen sich rund 25 Interessierte im Vorbacher Gemeindezentrum.

Dringend nötig sei ein Radweg zwischen Oberbibrach und Schlammersdorf - so die Meinung der Teilnehmer des interkommunalen Workshops. Die rote Variante durch Unterbibrach und die Creußen- Aue erhielt dabei die größte Zustimmung. Doch auch eine Variante entlang der Kreisstraße NEW 14 (pink) wird geprüft. Grün eingezeichnet sind die aktuell klassifizierten Radwege. exb
Dringend nötig sei ein Radweg zwischen Oberbibrach und Schlammersdorf - so die Meinung der Teilnehmer des interkommunalen Workshops. Die rote Variante durch Unterbibrach und die Creußen- Aue erhielt dabei die größte Zustimmung. Doch auch eine Variante entlang der Kreisstraße NEW 14 (pink) wird geprüft. Grün eingezeichnet sind die aktuell klassifizierten Radwege.

(edo) Eingeladen zu dem interkommunalen Workshop hatten die beiden Bürgermeister Gerhard Löckler und Werner Roder, die geeignete Förderprogramme für eine möglichen Realisierung ausfindig machen wollen. Mit einer deutlichen Mehrheit fiel das Votum auf die Strecke zwischen Schlammersdorf und Oberbibrach.

(edo) Eingeladen zu dem interkommunalen Workshop hatten die Bürgermeister Gerhard Löckler und Werner Roder, die geeignete Förderprogramme für die mögliche Erweiterung des Radwegenetzes ausfindig machen wollen. Nachdem Roder infrage kommende Fördertöpfe erläutert hatte (siehe Kasten), zeigte er anhand digitaler Karten die vorhandenen Radwege auf und schlug vier Möglichkeiten zum Lückenschluss des Radwegenetzes vor. Bis zu drei Punkte konnten die Workshop-Teilnehmer bei der darauffolgenden Abstimmung vergeben, und das Ergebnis war eindeutig: Oberste Priorität genießt demnach ein Radweg zwischen Oberbibrach und Schlammersdorf.
Die drei weiteren Verbindungen - von Höflas nach Menzlas, von Höflas nach Naslitz und von Menzlas nach Naslitz - wurden in der Dringlichkeit deutlich weiter unten eingestuft. "Die Umsetzung der präferierten Strecke soll als Erstes angegangen werden, die anderen werden aber nicht aus den Augen gelassen", war der Tenor der Gemeindeoberhäupter, die auf die Begrenztheit von Fördermitteln verwiesen: Es sei unrealistisch, dass Gemeinden dieser Größenordnung für gleich mehrere Projekte Subventionen erhielten.
"Auf der Strecke zwischen Schlammersdorf und Oberbibrach sind bereits jetzt viele Radler unterwegs - allerdings auf der Kreisstraße, wo auch viele Autos und Lastwagen fahren. Ein Radweg ist deshalb hier am sinnvollsten", begründeten viele Teilnehmer. Wie ein solcher möglicherweise verlaufen könne, dazu machte Bürgermeister Werner Roder zwei Vorschläge. Ausgangs- bzw. Endpunkt könnte jeweils die Ortsmitte der Ortschaften sein, da hier die Voraussetzung für Fördermittel - eine Anbindung an ein bestehendes Radwegenetz - erfüllt ist.
Die erste Variante (blau) verläuft zunächst entlang der Kreisstraße NEW 14, führt dann durch Unterbibrach auf einem Feldweg Richtung Creußen-Aue über den Fluss und knüpft in Schlammersdorf an die Verlängerung der Bürgermeister-Wiesnet-Straße an. Variante zwei (rot) hat ab Unterbibrach den gleichen Verlauf, der Anfangsteil verläuft jedoch über das neue Baugebiet Eisweiher am Pumphaus vorbei entlang des Biberbachs und dem "alten Kirchenweg".
Gemeinderat Konrad Schweiger machte sich dafür stark, auch eine Variante entlang der Kreisstraße NEW 14 (pink) zu prüfen, die über die "Kindergartenstraße" nach Schlammersdorf führt. Am meisten Zustimmung erhielt die zweite Variante. "Die Strecke über die Creußen-Aue ist landschaftlich am reizvollsten", meinten die Anwesenden.
Da in allen Fällen aber die Creußen überbrückt werden müsse, bedürfe es einer genauen Prüfung hinsichtlich Nachhaltigkeit und Kosten. "Von Schlammersdorfer Seite her ist der Weg bereitet", sagte Löckler. Der "Ball" für die Gestaltung des weiteren Verlaufs liege jetzt vor allem auf Vorbacher und Oberbibracher Seite. Roder kündigte an, die Varianten hinsichtlich Grundbesitz und technischer Herausforderungen zu prüfen. Gemeinderat Martin Wiesend machte sich am nächsten Tag zur Blankenmühle auf, um den Workshop-Teilnehmern die dortige asphaltierte Fahrrad-Brücke über die Haidenaab als mögliches Vorbild vorzustellen.

Info:

Fördertöpfe

Erfreut vom regen Zulauf aus der Bevölkerung erklärte Roder Förderprogramme für eine Erweiterung des bestehenden Radwegenetzes. Aktuell stehe vor allem eine Subventionierung durch den "Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums" (ELER) in Aussicht, der die zweite Säule des Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU darstellt und unter anderem die Aufwertung ruraler Gebiete durch Förderung der Infrastruktur bzw. Lebensqualität zum Ziel hat. Da bereits Anfang August die nächste Förderrunde anstehe, sei Eile geboten. Vergeben werden die Fördermittel von faktisch 40 Prozent bayernweit durch das Bayerische Landwirtschaftsministerium. Theoretisch käme auch eine Wegebaumaßnahme außerhalb eines Flurbereinigungsverfahrens infrage. Grundlage dafür sind die Dorferneuerungsrichtlinien. Dieses Verfahren wurde bereits im Zuge des Radwegebaus von Oberbibrach nach Münchsreuth oder auch für den Ausbau der Kirchenlaibacher Straße ("Grünweg") angewandt. Doch selbst wenn beim ersten Versuch eine Förderzusage ausbliebe, habe man zumindest bereits ein passendes Konzept vorliegen, das man bei nächster Gelegenheit einreichen könne. (edo)

 
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