Schlammersdorf
19.09.2024 - 21:42 Uhr

Schlammersdorf/Vorbach: "Saubere" Leistung beim Abwasserzweckverband

Ausbau, Unterhalt und Reinigung: das ist der gesetzliche Auftrag für den Abwasserzweckverband der Gemeinden Schlammersdorf und Vorbach. Wie viel Geld das kostet, darüber informiert der Verband in seiner jüngsten Sitzung.

Vom Schmutzwasserkanal bis zum Klärwerk: Das Abwasser hat einen weiten Weg hinter sich, bis es in der Kläranlage in einem mehrstufigen Säuberungsprozess gereinigt wird. Bild: do
Vom Schmutzwasserkanal bis zum Klärwerk: Das Abwasser hat einen weiten Weg hinter sich, bis es in der Kläranlage in einem mehrstufigen Säuberungsprozess gereinigt wird.

Kanalsystem, Pumpwerke, Kläranlage. Der Abwasserzweckverband (AZV) schläft nie. Die Klärwärter sind stets in Bereitschaft. Den ganzen Tag und das ganz Jahr reinigt die Anlage des Zweckverbandes das Schmutzwasser von den Schadstoffen. Dazu ist unternehmerisches Handeln erforderlich, wie aus dem Vorbericht zum Haushaltswerk 2024 der interkommunalen Einrichtung hervorgeht. Der Versammlung um Vorsitzenden Bürgermeister Johannes Schmid präsentierte Michael Eisner, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Kirchenthumbach, einen Haushalt mit einem beachtlichen Volumen.

Ins Gewicht fällt vor allem die Betriebskostenumlage mit einem Umlagesoll von 282 700 Euro. Diesen nicht gedeckten Finanzbedarf legt der Verband nach dem Verhältnis der Einwohnerzahlen einer jeden Mitgliedsgemeinde um. Daraus errechnet sich für Schlammersdorf auf der Basis von 851 Einwohnern ein Betrag von 125 759 Euro und für Vorbach bei 1 050 Einwohnern 156 940 Euro. Im 354 700 Euro betragenden Verwaltungshaushalt sind es vor allem die Ausgaben in Höhe von 154 500 Euro für "Privatunternehmen", die das Haushaltsgefüge beeinflussen.

90 000 Euro für Stadtwerke

Auf Nachfrage von Martin Kräml klärte Sitzungsleiter Schmid auf. Zu verstehen seien dabei vor allem Kosten für Fremdleistungen, etwa für Kanalspülungen und für die Klärschlammentsorgung. 90 000 Euro seien im Haushalt für die Personal-Gestellung durch die Stadtwerke Grafenwöhr einkalkuliert. Eine gute Geldanlage, wie Schmid anmerkte. "Die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken bewährt sich. Da besteht viel Know-how und fachliche Kompetenz". Auffallend ist zudem ein Haushaltsansatz von 88 900 Euro für Stromkosten. Eine teure Angelegenheit. Eisner hofft auf günstigere Energiepreise ab 2025 im Rahmen der periodischen Neuausschreibung durch die Kommunalberatungsfirma (KUBUS).

Die Blicke der Verbandsversammlung richteten sich schließlich auf den Investitionsteil des Haushaltsentwurfes. Darin berücksichtigt sind Ausgaben von circa 41 000 Euro zur Erstellung eines Kanalkatasters und Kosten für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage. Die Finanzplanungsdaten geben Antworten auf die kräftigen Investitionen im kommenden Jahr. 432 000 Euro sind für die Erneuerung der Belüftungsanlage des Klärwerkes eingeplant. Optimistisch sind die Verbandsräte beim Förderumfang. Kämmerer und Ratsmitglieder rechnen mit 90 Prozent an staatlicher Förderung.

2025 wird spannend

Das fördert einen optimistischen Ausblick. Hilfreich ist dabei auch das Finanzpolster des Verbandes. Zum Jahresschluss 2024 rechnet der "Schatzkanzler" mit einer sogenannten Allgemeinen Rücklage von 106 000 Euro. Da bleibt den Räten viel Spielraum für Erneuerungs-Investitionen. Deshalb fasste der Sitzungsleiter zusammen: "Wir sind zufrieden. Alles funktioniert." Um gleichzeitig auf 2025 zu blicken: "Da wird's interessanter." Die Verbandsversammlung billigte den Etat 2024 einschließlich Finanzplanung und Investitionsprogramm einstimmig. Ebenso die umfassende Ermächtigung des Verbandschefs zur Beschaffung von Inventar und Ausstattungsgegenständen.

Hintergrund:

Zweckverband: Eckdaten des Haushalts 2024

> Gesamtvolumen Haushalt: 465 950 Euro. > Ausgaben für Fremdleistungen: 154 500 Euro. > Umlagesoll für Schlammersdorf (Basis 851 Einwohner) 125 759 Euro und für Vorbach (Basis 1 050 Einwohner) 156 940 Euro.> Allgemeine Rücklage zum Jahresende 105 889 Euro. > Geplante Großinvestition im Jahr 2025 in Höhe von circa 432 000 Euro für die Erneuerung der Lüfteranlage des Klärwerks.

  • Gesamtvolumen 465.950 Euro.
  • Ausgaben für Fremdleistungen 154.500 Euro.
  • Umlagesoll für Schlammersdorf 125.759 Euro, für Vorbach 156.940 Euro.
  • Allgemeine Rücklage zum Jahresende 105.889 Euro.
  • Geplante Großinvestition 2025 in Höhe von zirka 432.000 Euro für Erneuerung der Lüfteranlage.
 
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