Das Schlichter Passionssingen regte einerseits zu Besinnung und Nachdenklichkeit an, bot aber auch andererseits einen schönen musikalischen Genuss bot. Nach der Begrüßung durch Organisator Heinz Krob stimmte Lukas Schöpf an der Orgel mit dem Bach-Präludium „Oh Mensch, bewein deine Sünde groß“ auf die feierliche Stunde ein. Stadtpfarrer Robin Xavier gab zu bedenken, dass gerade am Palmsonntag deutlich werde, wie schnell aus einem „Hosianna“ eine „Kreuzige ihn!“ werden könne. Er lud dazu ein, Jesus in der Karwoche auf seinem Weg zu begleiten. Das Konzert sei ein guter Schritt, das Geschehen nachzuempfinden. Dafür dankte er dem Kirchenchor und den beteiligten Gruppen und vor allem Chorleiter Heinz Krob.
Die Bitte um Hilfe, aber auch Zuversicht brachte Lukas Schöpf mit den Orgelstücken „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ (Max Reger) und „Andante tranquillo“ (Felix Mendelssohn-Bartholdy) überzeugend zum Ausdruck. In dieses Vertrauen stimmte auch der Landfrauensingkreis Gebenbach unter Leitung von Heinz Krob mit klarem Gesang und den Liedern „Gebet“ (Händel), „Herr, segne mich!“ und „So nimm denn meine Hände“ ein. In reizvollem Gegensatz dazu standen die tiefen Stimmen des Männerchors Ehenfeld, in einigen Passagen wunderbar ergänzt durch den Gesang der Dirigentin Saskia Krügelstein. „Sei heil'ges Kreuz gegrüßet“ (Waßmer), „Ecce Homo“ (Bruckner) und „Dona pacem, Domine“ brachten die Sänger eindrucksvoll zu Gehör. Vor allem Gottvertrauen stand im Mittelpunkt der Lieder des Kirchenchors Schlicht – begleitet von Lukas Schöpf am Klavier: „Ich bete an die Macht der Liebe“ mit einem Text des früheren Amberger Stadtpfarrers Franz Meiler, „Hebe deine Augen auf“ sowie zum Abschluss „Du bist mein Ziel, mein Gott“ und „Nun gehören unsre Herzen“.
Zum Nachdenklichen regten auch die von Monika Krieger einfühlsam vorgetragenen Textpassagen an, die sich mit der Sehnsucht nach dem unbegreiflichen Gott, der Unzulänglichkeit und schließlich Endlichkeit des eigenen Lebens, aber auch der von Gottes Liebe verliehenen besonderen Würde des Menschen befasste. Das gemeinsam gesungene „O Haupt voll Blut und Wunden“ bildete einen eindrucksvollen Schlussakkord des Passionssingens. Die Besucher dankten den Akteuren am Schluss mit lang anhaltendem Beifall und erwiesen sich auch sehr großzügig mit Spenden, so dass Chorleiter und Organisator Heinz Krob wohl einen ansehnlichen Betrag für die Erneuerung des Pflasters auf dem Kirchhof übergeben kann.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.