Schmidgaden
03.01.2021 - 10:16 Uhr

Zum Finale der Feinschliff

Die Gestaltung des Kirchenumfeldes in Rottendorf ist in trockenen Tüchern. Der Gemeinderat genehmigte die von Landschaftsarchitekt Siegfried Lösch präsentierten Vorschläge. Fast hätte es einen Haken gegeben.

Der Böschungsbereich vor dem Kirchenaufgang wird mit Granitblocksteinen gestaltet. Die schadhafte Treppe zu Rottendorfer Gotteshaus muss saniert werden. Bild: Völkl
Der Böschungsbereich vor dem Kirchenaufgang wird mit Granitblocksteinen gestaltet. Die schadhafte Treppe zu Rottendorfer Gotteshaus muss saniert werden.

Landschaftsarchitekt Siegfried Lösch war zur Sitzung gekommen. Sein Auftrag: Die Planung des Böschungsbereichs, der Zufahrt zum Pfarrhof und die Instandsetzung der Treppe beim Kirchenaufgang an der Hohersdorfer Straße in Rottendorf. Die Maßnahmen sollten dem Gremium nochmals zusammenfassend erläutert werden, um danach Ausschreibung und Vergabe in die Wege zu leiten.

Antrag abgelehnt

Im Vorfeld hatte jedoch die Straßensanierung in Rottendorf hohe Wellen geschlagen. Das war der Grund, warum Gemeinderat Hans-Jürgen Flierl die Präsentation der nun als nächstes vorgesehenen Gestaltungsmaßnahme – Böschung, Kirchenaufgang, Zufahrt Pfarrhof – in der öffentlichen Sitzung von der Tagesordnung gestrichen haben wollte: Es sei noch nicht schriftlich geklärt, wer eventuelle Kostenmehrungen beim Straßenausbau übernehme. Bürgermeister Josef Deichl konterte, dass alle bisherigen Punkte "abgearbeitet sind". Lediglich bei einem Anwesen stehe noch eine Klärung aus, die der Eigentümer wohl von einem Anwalt beziehungsweise Gutachter vornehmen lassen will.

Mit 12:3 Stimmen (Gegenstimmen Hans-Jürgen Flierl, Jens Tölg und Ramona Birner) scheiterte Flierls Antrag. Wie Bürgermeister Deichl dann weiter ausführte, gab es zwei Vor-Ort-Termine mit Landschaftsarchitekt Lösch und den Bürgern, um zu erörtern, wie der Umgriff gestaltet werden soll. Kontakt gab es auch zur Kirchenverwaltung. Die Auffahrt in den Pfarrhof hinein wird flacher. Dann hat man auch die Möglichkeit, das Jugendheim und die alten Garagen an das Kanalnetz anzuschließen.

Stufen wiederverwerten

Siegfried Lösch konkretisierte daraufhin seine gestalterischen Vorstellungen im Straßenumfeld. Der Böschungsbereich, der sich von der Hohersdorfer Straße in die Dorfstraße zieht, wird mit Stützmauern abgeflacht. Verwendet werden Granitblocksteine, die in Trockenbauweise gesetzt werden. Die Friedhofstreppe hat Schadstellen. Es ist wichtig, dass sie saniert wird, schickte Lösch voraus. Die alten Granitstufen sollen ausgebaut und wiederverwertet werden. Die Treppe wird um eine Stufe abgesenkt, folglich kann eine flachere Zufahrt zum Pfarrhof geschaffen werden: Von 18 auf 16 Prozent Gefälle. Somit können dann auch ohne größeren baulichen Aufwand die seitlichen Stellplätze angepasst werden. Zweiter Bürgermeister Andreas Altmann regte ein Geländer beim Aufgang an.

Schmidgaden17.12.2020

Hans-Jürgen Flierl kam nochmals auf den Straßenbau und eventuelle Mehrkosten in einigen Anliegerbereichen zurück. Jens Tölg ergänzte: Sofern Mehrkosten entstünden, müsse ein Gutachter eingeschaltet werden. Es könne nicht sein, dass die Kommune für eventuelle Fehler des Planungsbüros aufkommen müsse.

Bürgermeister Josef Deichl stellte klar: In nahezu allen kontroversen Punkten sei Einigung herbeigeführt worden. Lediglich beim Anwesen Dorfstraße 25 bis 29 behalte sich der Eigentümer vor, die Situation durch Rechtsanwalt und Gutachter prüfen zu lassen. Andreas Altmann wollte einen Schlusspunkt setzen: "Wir sollten weitermachen und schauen, dass es fertig wird".

Bis Mitte nächsten Jahres

Für die Stützmauer und Böschungsbegrünung hat Landschaftsarchitekt Siegfried Lösch 23 600 Euro veranschlagt, für die Zufahrt Pfarrhof 6175 Euro und für die Treppensanierung 30 000 Euro. Die Maßnahmen wurden einstimmig auf den Weg gebracht. Mitte nächsten Jahres soll alles fertig sein.

In Rottendorf wurden für den Straßenbau übrigens knapp 1,4 Millionen Euro investiert. Zunächst wurde von einer Ersterschließung ausgegangen. Nach der gesetzlichen Änderung und dem Kippen der Straßenausbaubeitragssatzung brauchen die Anwohner für die Straße nichts bezahlen. Zudem wurden Leerrohre für Glasfaser verlegt.

Geld für Jugendarbeit

Unter „Informationen“ gab Bürgermeister Josef Deichl in der Gemeinderatssitzung bekannt, dass 3000 Euro an Jugendfördermittel vergeben wurden. Der FC Schmidgaden erhält 441, der SV Trisching 305, der Gymnastikclub 1311, die Hubertusschützen 121, „Enzian“ Trisching 66, die Kegler 66, der Tennisclub 60, das BRK 60, der Trachtenverein 282 und der Gartenbauverein ebenso 282 Euro. Die Summe bezieht sich auf den Anteil der jugendlichen Mitglieder.

Bürgermeister Josef Deichl berichtete noch von drei „Freistellern“, regelkonforme Bauanträge, die an das Landratsamt geleitet wurden. Der letzte Bauplatz in Inzendorf ist verkauft, zwei Wohnhäuser entstehen im Baugebiet West III. Das Unternehmen „Unien“ trägt sich mit Plänen für Freiflächenphotovoltaik in Trisching/Hartenricht. Nach dem Lockdown soll es einen Lokaltermin mit den Gemeinderäten geben.

Zweiter Bürgermeister Andreas Altmann schlug vor, als Gemeinde auch auf Facebook und Instagram präsent zu sein. Jens Tölg regte als Dankeschön eine Corona-Zahlung fürs Kindergartenpersonal an. Er wollte auch wissen, wie die Kommune in ihrem Bereich Schutzmaßnahmen umgesetzt habe. Alle Vorgaben wie Desinfektion und Masken seinen erfüllt, Lüftungsgeräte beschafft worden, hieß es von Seiten der Verwaltung. Man sei auch auf einem guten Weg, sich IT-mäßig entsprechend aufzustellen.

 
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