Der LKA-Beamte Stefan Klein bekommt regelmäßig den Widerstand der Bürger zu spüren, wenn es um den Bau von Digitalfunkmasten geht. Bei einer gut besuchten Informationsveranstaltung am Dienstag im Gasthaus Birner in Inzendorf gab es dagegen keinen Gegenwind. Dabei liegt der Standort bei Littenhof an der Grenze zum Landkreis Amberg-Sulzbach nur einen halben Kilometer von der nächsten Wohnbebauung entfernt.
Den 60 Meter hohen Masten werden die "Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben" (BOS) gemeinsam mit Mobilfunkanbietern nutzen. "Wir haben einen gemeinsamen Suchkreis abgesteckt und schnell ein geeignetes Grundstück gefunden", erklärt Stefan Klein. Der Sender werde die Lücke rund um die Ortschaften Littenhof, Paulsdorf, Freudenberg, Schleißdorf, Ellersdorf und Etsdorf nicht nur für die Hilfsorganisationen und die Polizei, sondern auch für die Handy-Nutzer schließen, so der LKA-Vertreter.
In das Projekt investiert der Freistaat rund 750 000 Euro. Stefan Klein rechnet im Frühjahr 2023 mit der baurechtlichen Genehmigung und bis Ende nächsten Jahres mit dem Baubeginn. Die beiden Bürgermeister Alwin Märkl (Freudenberg) und Josef Deichl (Schmidgaden) signalisierten bei der Versammlung grünes Licht. Auch die Zuhörer erkannten die Notwendigkeit des Ausbaus. Nachfragen bezogen sich auf die gesundheitlichen Auswirkungen für Mensch und Tier.
Diese Bedenken räumte der Kommunalbeauftragte der Telekom, Christian Blenk, mit den Worten aus: "Für jeden Standort gelten Grenzwerte, und sie sind für die Gesundheit völlig unbedenklich". Der Telekom-Vertreter spricht von "einem glücklichen Umstand" für die Mobilfunknutzer im Raum Schmidgaden und Freudenberg, "denn einen eigenwirtschaftlichen Ausbau hätte die Telekom hier nicht gemacht". Der Mast diene der Grundversorgung und bekomme "intelligente Antennen für neue Dienste und Anwendungsfelder", betonte Christian Blenk.
Der Standort Littenhof ist Teil des flächendeckenden Mobilfunkausbaus, der bis Ende 2024 vollzogen sein soll. "Im Landkreis Schwandorf sind wir mit der Versorgung sehr gut unterwegs", erklärt der Kommunalbeauftragte der Telekom. Im angrenzenden Landkreis Amberg-Sulzbach sei der Nachholbedarf größer. "Während Corona sind die Zuwachsraten an Datenvolumen stark gestiegen", so Blenk. In Deutschland seien mittlerweile 137 Millionen SIM-Karten registriert. Von den 72 680 bundesweiten Mobilfunkstandorten befinden sich 6300 in Bayern. "Der Mobilfunk ist auch Teil der Lebensrettung", erklärt der Telekom-Vertreter.
Landeskriminalamt und Telekom nutzen bereits den Funkmasten in Högling in der Gemeinde Fensterbach. Mit der Anlage bei Littenhof soll nun landkreisübergreifend eine weitere Lücke geschlossen werden.
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