Schmidgaden
20.11.2023 - 11:12 Uhr

"Die Toten zum Reden bringen" beim Volkstrauertag in Rottendorf

Am Vorabend des Volkstrauertages wurde in Rottendorf der Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus gedacht. Während des Festgottesdienstes zu Beginn der Gedenkveranstaltung beschrieb Pfarrer Bernd Wagner in seiner Predigt das Leben und Wirken von Bischof Clemens August Graf von Galen, der sich durch sein öffentliches Auftreten gegen die "Vernichtung lebensunwerten Lebens" in der Zeit des Nationalsozialismus zur Symbolfigur des Widerstands in Westfalen machte und ihm den Beinamen "der Löwe von Münster" verschaffte.

Nach dem Gottesdienst zogen die Fahnenabordnungen sowie die Vereine und Kirchenbesucher, angeführt von der Jugendblaskapelle Nabburg in einem Fackelzug durch den Friedhof zum Kriegerdenkmal im Karner. Dort stand die aus vier Mann bestehende Ehrenwache zur würdigen Gestaltung des Gedenkens. Pfarrer Wagner segnete die Gedenkstätte.

Anschließend erinnerte Josef Mutzbauer, als Sprecher der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Rottendorf, an die vielen Millionen Menschenleben, die kriegerische Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt gekostet haben und an das Leid, das dieser Verlust bei den Hinterbliebenen verursacht hat. Hier zitierte der Vortragende den Dichterphilosoph George Satayana: "Und weil die Toten schweigen, beginnt alles wieder von vorne." "Aber müssen die Toten wirklich schweigen? Kann man sie nicht zum Reden bringen? Genau dies sollen Tage wie der Volkstrauertag bewirken. Denn nur wer erinnert, kann aus dem Vergangenen lernen", so Mutzbauer.

Anschließend beim ehrenden Totengedenken legte Mutzbauer im Auftrag und im Namen der Gemeinde Schmidgaden und der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Rottendorf am Kriegerdenkmal einen Kranz als Wahrzeichen für den Frieden und das Gedenken an alle, die Leid und Tod ertrugen nieder. Zum Lied "Ich hatt' einen Kameraden" wurde bei gesenkten Fahnen der Ehrensalut, bestehend aus drei Böllerschüssen, abgegeben. Die Gedenkzeremonie endete mit der Bayern- und Nationalhymne gespielt von der Jugendblaskapelle Nabburg.

 
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