Corona hinterlässt deutliche Spuren beim SV Schmidmühlen

Schmidmühlen
01.01.2021 - 14:42 Uhr

Der Sportverein (SV) Schmidmühlen steht beispielgebend für viele Vereine in der Region während der Corona-Krise. Viel Negatives, aber auch ein paar Lichtblicke gab es 2020 zu vermelden.

Im Rahmen der Zukunftsinvestitionen steht der aktuelle Sandplatz auf der To-Do-Liste beim SV Schmidmühlen.

Dank des neuen Vorsitzenden Markus Hummel konnte der SV Schmidmühlen im vergangenen Jahr im Bereich der Bandenwerbung trotz der Covid-19 Pandemie sogar noch Dutzende Meter hinzugewinnen. Laut Pressemeldung des Vereins haben aber insbesondere die Schließung der Gaststätte und das Veranstaltungsverbot finanzielle Spuren hinterlassen.

Zu Beginn des Jahres konzentrierte man sich beim SV auf die Suche nach Kandidaten für den neuen Vorstand. Die beiden langjährigen Funktionäre Peter Fochtner (1. Vorsitzender) und Gerhard Härtl (Jugendleiter) wollten bei der anstehenden Neuwahl nicht mehr antreten. Der Trainingsbetrieb startete zunächst planmäßig, doch ab 16. März war dann plötzlich alles anders. Die Gaststätte musste schließen und das Sportgelände durfte nicht mehr genutzt werden. Hinzu kam ein gewaltiger Wasserschaden aufgrund eines kaputten Ventils. Wenigstens dieser konnte aufgrund der Unterstützung von mehreren Initiativen am Ende doch überschaubar gehalten werden.

Schmidmühlen29.07.2020

Dank eines speziell zugeschnittenen Hygienekonzepts konnte der Verein aber als eine der wenigen Gaststätten im unteren Vilstal am Vatertag (21. Mai) wieder öffnen. Am 17. Juli wurde die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen auf der Terrasse abgehalten. 75 Mitglieder hatten sich dazu eingefunden. Markus Hummel übernahm den "Chefposten". Kassier Tobias Guttenberger regelt die Vereinsjugend und Johannes Lautenschlager wurde sein Nachfolger.

Der Spielbetrieb, die Gaststätte und das Sportgelände blieben die bestimmenden Themen für den Rest des Jahres. Der Saisonbeginn wurde aufgrund von Auflagen immer weiter in den Herbst hinein verschoben. Dann, nach wenigen Wochen, mit dem zweiten Lockdown, wieder eingestellt. Dankenswerterweise verzichteten laut Verein die Übungsleiter Holger Fleck und Fabian Klieber in dieser Zeit auf ihr Gehalt, was den finanziellen Schaden in Grenzen hielt.

Veranstaltungen abgesagt

Alle Veranstaltungen, wie beispielsweise die Saisonauftaktparty, der Preisschafkopf, die Christbaumversteigerung und alle Abschlussfeiern mussten abgesagt werden. Dies stimmte alle bedenklich, da der Verein nur rund 30 Prozent seiner Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge abdecken kann. Die rund 150 aktiven Vereinsmitglieder mussten immer wieder unterbrechen, hatten Auflagen zu beachten oder konnten gar keine Übungsstunden und Wettkämpfe abhalten.

Die Hygienekonzepte für die einzelnen Bereiche (Trainings- und Spielbetrieb, Gaststätte) mussten ständig angepasst werden. Es wurde ein Ideenpool erstellt mit zu erledigenden Aufgaben, deren Folge auch der erste Arbeitseinsatz am 20. September war. Spielplatz, Terrasse, Dachboden, Garage, Kiosk und die Geh- und Parkflächen wurden entrümpelt, gereinigt und repariert. Eine für die kommenden Jahre entscheidende Sitzung fand dann im Oktober statt.

Dabei ging es zum einen darum, den Verein finanziell gut durch die schwierige Zeit der Pandemie zu führen und zum anderen die Finanzierbarkeit zukünftiger Investitionen (Umrüstung der Flutlichtanlage auf LED, Umbau des oberen Trainingsplatzes in einen Allwetterascheplatz) zu ermöglichen.

Diesem Thema schloss sich ein offener Dialog mit den aktiven Spielern an. Für das Jahr 2021 gilt es nun, diese Aufgaben anzugehen und umzusetzen. Der Verein dankte bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung insbesondere auch dem ausscheidenden Jugendleiter Gerhard Härtl. Mit 18 Jahren wechselte er vom FC Rieden zum SV Schmidmühlen. Das war damals besonders bemerkenswert, weil sein Vater Hans Härtl gewissermaßen der "FC Rieden" war. In Schmidmühlen absolvierte er mehr als 400 Spiele in der 1. Mannschaft und war in seiner letzten Spielzeit als Aktiver im Jahr 2002 mit 24 Treffern Torschützenkönig. Zusammen mit dem ebenfalls ausgeschiedenen Vorsitzenden Peter Fochtner trainierte er einige Jugendmannschaften und verfasste mehrere Jahre die Gedichte, die bei den Weihnachtsfeiern vorgetragen wurden. Als Trainer der Alten Herren Mannschaft wurde er zum wiederholten Male Meister einer Spielsaison.

Ab der Saison 2006 war er als Trainer in unterschiedlichen Jugendmannschaften aktiv und übernahm 2011 die Funktion als Jugendleiter des Vereins. Aktuell spielen zahlreiche Fußballer in der 1. und 2. Mannschaft, die ihn als Trainer oder Betreuer erlebt haben.

Der langjährige Jugendleiter Gerhard Härtl.
Eins der wenigen Spiele des SV Schmidmühlen nach dem Re-Start im September war das Heimspiel gegen Freudenberg.
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