Bei der Jahreshauptversammlung der Hochwild-Hegegemeinschaft Oberpfalz-Süd im Gasthaus Altenbuchner in Schmidmühlen ging es nicht nur um Abschusspläne, die Diskussion um den Wolf und die Koordination jagdlicher und forstlicher Belange, sondern auch um die Nachfolge von Markus Perpeet, der nach 20 Jahren den Vorsitz altersbedingt abgibt. Zum neuen Vorsitzenden wählte die Hegegemeinschaft Manfred Kellner als seinen Nachfolger. Als Nachfolger für den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Josef Renner wurde Matthias Färber gewählt.
Wie der Leiter den Bundesforstbetriebes Hohenfels mit Sitz in Schmidmühlen, Markus Perpeet, in seinem Rückblick sagte, beträgt die Fläche der Hochwild-Hegegemeinschaft Oberpfalz Süd insgesamt 43 129 Hektar, verteilt auf die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Neumarkt mit etwa 55 Jagdrevieren.
Perpeet sprach auch über das Auftreten des Wolfes in der Region. Er wurde in der nördlichen Oberpfalz im Landkreis Tirschenreuth und in Hütten bei Windisch-Eschenbach in den Wintermonaten gespürt. In der Nähe von Plößberg hat man den Wolf anhand von Speichelproben an gerissenen Schafen nachweisen können. Im Bereich des Truppenübungsplatzes Hohenfels gibt es im Moment keinen Wolfsnachweis.
„Dies kann sich aber schnell ändern“, erklärte Markus Perpeet. „Eine Tagesstrecke von etwa 30 Kilometern ist für einen Wolf kein Problem.“ Der im Truppenübungsplatz 2017 ganzjährig gespürte Wolfsrüde ist 2018 in den Veldensteiner Forst abgewandert, um dort eine Familie zu gründen. Denn „Fressen ist auch für einen Wolf anscheinend nicht alles.“ Trotzdem hat das gut genährte territoriale Wolfspaar in Grafenwöhr bisher keine Welpen zur Welt gebracht. Im Veldensteiner und Manteler Forst bei Weiden pflanzen sich die dortigen Rudel fort. Viele junge und auch alte Tiere fallen jedoch dem Straßenverkehr zum Opfer, so dass die Ausbreitung in der Oberpfalz derzeit zu stagnieren scheint.
Thema des Abends war jedoch wie immer das Rotwild. Perpeet sagte: "Bei der Entwicklung der Rotwildpopulation, haben wir uns alle getäuscht. Einen Ausverkauf des Rotwildes in der südlichen Oberpfalz hat es entgegen aller Behauptungen definitiv nicht gegeben.“ Es sei aber auch nicht gelungen, ein Anwachsen der Rudel zu begrenzen. Man müsse erstaunt feststellen, dass „wir heute mehr Rotwild, und – fast ein Widerspruch – auch mehr Buchen-Verjüngungen haben als vor 20 Jahren“. Eine Erklärung kann in der seit 2003 im Inneren des Übungsplatzes von Februar bis September geltenden Jagdruhezone (Motto: Gras statt Rinde fressen!) liegen. Außerdem gibt es dort für Schafe und Wildtiere seit 2014 räumlich getrennte Weidegründe.














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