Zuerst heftiger Schneefall und Glätte, jetzt die Schmelze. Das sorgte am Wochenende für hohe Pegelstände. Laut des Hochwassernachrichtendienstes Bayern erreichte in Amberg die Vils am frühen Samstagmorgen die Meldestufe 2 mit 150 Zentimetern über Pegelnullpunkt (371,21 Meter über Normalnull). Um 2 Uhr waren 150 Zentimeter erreicht, um 3 Uhr stieg der Pegel auf den an diesem Wochenende gemessenen Höchststand von 151 Zentimetern. Um 5.30 Uhr wurden wieder 150 Zentimeter erreicht und ab 6.30 Uhr fiel der Pegel mit 149 Zentimetern auf Meldestufe 1. Am Sonntag um 2 Uhr sank der Vils-Pegel bereits wieder mit 119 Zentimetern unter die Meldestufe 1 (120 Zentimeter). Mit weiter sinkenden Wassermassen erreichte die Vils in Amberg gegen Sonntagmittag einen Pegel von 110 Zentimetern, Tendenz weiter fallend."
Den höchsten Pegelstand der Vils nach den starken Schneefällen und dem rasanten Tauwetter der vergangenen Tage hat man an der Mess-Station an der Eisernen Brücke in Schmidmühlen am Samstag um die Mittagszeit mit 1,92 Metern gemessen. An der Messstation der Lauterach bei Stettkirchen wurde der höchste Pegelstand mit 1,17 Metern am späten Freitagabend gegen 23 Uhr verzeichnet. Nachdem der Regen aufgehört und der Schnee weggeschmolzen ist, gehen die Pegelstände an diesen beiden Messstationen wie auch anderswo schon wieder leicht zurück.
Pegelstände sinken wieder
In Schmidmühlen hat man die großen Hochwasserschutzmaßnahmen an den Verschluss-Werken der Lauterach nicht aktivieren müssen. Lediglich der überflutete Fußweg durch die Flutmulde der Lauterach wurde gesperrt. Wie überall im Vilstal, von Theuern bis Dietldorf, sind aber die vom Wasserwirtschaftsamt geschaffenen Retentions-Flächen und teilweise tiefer liegende Wiesenstücke überflutet worden.
Den höchsten Pegelstand erreichte die Vils an der Mess-Station bei Dietldorf am Samstag-Mittag mit 2,29 Metern. Seit dieser Zeit sind die Pegelstände an den Mess-Stationen an der Lauterach in Stettkirchen und den Mess-Stationen der Vils in Amberg, Schmidmühlen und Dietldorf schon wieder im Sinken.
Wasserrückhaltebecken im Truppenübungsplatz Hohenfels geben Sicherheit. Als sehr positiv hat sich die im Truppenübungsplatz Hohenfels angelegte Anzahl von Wasserrückhaltebecken wieder einmal mehr erwiesen. Mit den gebauten Schutzmaßnahmen haben die Amerikaner im Truppenübungsplatz wieder einmal dafür gesorgt, die sonst in früheren Jahrzehnten ins Lauterach- und ins Vilstal kommenden Wassermassen in den Griff zu bekommen. In einer Vielzahl von Wasserrückhaltebecken wird das Oberflächenwasser gesammelt und gezielt abgeleitet. Der Schlegelgraben in Schmidmühlen und der Grabenbach in Emhof waren am späten Samstagnachmittag sogar wasserleer. Vor deren Ausbau ist es immer so gewesen, dass dies neuralgische Punkte für Überflutungen in Schmidmühlen und Emhof bei Starkregenfällen oder einer schnellen Schneeschmelze gewesen sind.
29 Auffangbecken
Projekte zum Hochwasserschutz im Truppenübungsplatz Hohenfels gibt es folgende: Etwa 280 große und kleine Regenrückhaltebecken durchziehen den über 16 000 Hektar großen Truppenübungsplatz Hohenfels – mit etwa einer Million Kubikmeter Fassungsvermögen. Im Bereich von Ransbach, Allersburg und Hohenburg sind es allein 29 Auffangbecken mit etwa 42 000 Kubikmetern Fassungsvermögen. Gut abgesichert ist der Bereich von Adertshausen mit 24 Regenrückhaltebecken mit mehr als 55 000 Kubikmetern Fassungsvolumen. Im Bereich von Schmidmühlen und Emhof sind es 17 Becken mit etwa 20 000 Kubikmetern. Die größte Damm-Anlage des Übungsplatzes entstand mit Verbauung des Schwender Tales (Rückhaltevolumen etwa 380 000 Kubikmeter). Dazu kommt das Hauntal, das sich parallel zum Lauf der Vils auf dem Jurarücken auf einer Höhe von Emhof bis Rohrbach hinzieht mit dem Hauntal-Damm, der alleine schon gute 75 000 Kubikmeter auffangen kann. Schließlich gibt es noch viele kleinere, oft stufenmäßig angelegte Rückhaltebecken und Verbauungen, um einen geregelten Wasserablauf zu sichern – auch bei Starkregenfällen und Schneeschmelze.















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