Schmidmühlen
26.08.2022 - 10:22 Uhr

Horst Kricke aus Schmidmühlen blickt an seinem 90. Geburtstag auf wechselvolle Zeiten zurück

Horst Kricke (rechts) aus Schmidmühlen feiert 90. Geburtstag, Dazu gratuliert ihm Bürgermeister Peter Braun. Bild: bö
Horst Kricke (rechts) aus Schmidmühlen feiert 90. Geburtstag, Dazu gratuliert ihm Bürgermeister Peter Braun.

Horst Kricke feierte in Schmidmühlen 90. Geburtstag. Aus Niederschlesien vertrieben, hatte seine Familie nach dem Krieg dort eine neue Heimat gefunden. Er habe in seinem Leben harte Prüfungen bestehen müssen, erzählte der Jubilar bei seiner Geburtstagsfeier aus seiner Lebensgeschichte, die sich für einen Außenstehenden recht abenteuerlich anhört, aber in der Zeit der Vertreibung zum Ende des Zweiten Weltkrieges harte Realität war.

Knapp 13 Jahre war Horst Kricke alt, als seine Familie mit anderen Dorfbewohnern wegen der heranrückenden Russen im Januar 1945 die Koffer packen musste und nach Westen zog. „Vom 21. Januar bis zum 22. Februar 1945 hat unsere abenteuerliche Flucht mit unserem Traktor aus Mahliau in der Gegend von Breslau in Niederschlesien bis nach Schmidmühlen gedauert“, schildert er. Nur mit ganz wenigen persönlichen Dingen kam Horst Kricke damals mit seinen Eltern und weiteren Bewohnern des Dorfes in Schmidmühlen an. „Tiefflieger, menschenunwürdige Einquartierungen und die ständige Angst, von den Russen eingeholt und überholt zu werden, haben uns angetrieben“, blickte der heute 90-Jährige zurück. „Jetzt bin ich schon 77 Jahre in Schmidmühlen, und ich fühle mich in meiner zweiten Heimat gut“, stellte er fest.

Horst Kricke ist gelernter Maurer, war einige Jahre auf dem Bau und fünf Jahre bei der Bundeswehr tätig, ehe er 1966 bei der Standortverwaltung in Hohenfels eine Anstellung fand. 1957 heiratete er Rita Wiesner aus Schmidmühlen. 1992 ging er in Pension. 2003 verstarb seine Frau. Dass Horst Kricke ein passionierter Waidmann ist, zeigen viele Jagdtrophäen in seinem Haus. „Die aktive Jägerei im Truppenübungsplatz Hohenfels habe ich altersbedingt aufgegeben, aber in meinem Herzen bin ich immer noch dabei“, erzählte er. Als Ersatz habe er sich dann dem Garteln verschrieben. Zum Ehrentag gratulierten ihm seine fünf Geschwister und die drei Kinder mit Familien sowie viele Freunde und Bekannte. Die Glückwünsche der Marktgemeinde überbrachte Bürgermeister Peter Braun.

 
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