Bei einem Festakt im Schloss-Stadl in Schmidmühlen ist der bisherige Leiter des Bundesforstbetriebs Hohenfels, Dr. Markus Perpeet, nach 36 Jahren im Bundesforstdienst in den Ruhestand verabschiedet worden. Gleichzeitig wurde sein Nachfolger, Forstdirektor Manfred Kellner, ins Amt eingeführt. Paul Johannes Fietz, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und zuständig für deren Geschäftsbereich Bundesforst, händigte dem scheidenden Leitenden Forstdirektor die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand aus.
Fietz skizzierte die beruflichen Stationen von Markus Perpeet und würdigte insbesondere dessen ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den US-Streitkräften im Truppenübungsplatz Hohenfels, mit der Bundeswehr für rund 240 Liegenschaften im südöstlichen Bayern sowie den Aufbau der Kooperation mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes an der Donau. Perpeets Steckenpferde seien stets der Naturschutz, der Erhalt der vielfältigen Landschaft und ein naturnaher Waldbau gewesen.
Forstbetrieb gut aufgestellt
„Dr. Markus Perpeet übergibt seinem Nachfolger einen gut aufgestellten Bundesforstbetrieb, der – entgegen allen früheren Unkenrufen – auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels immer noch über eine beträchtliche Rotwildpopulation verfügt, die nach seinem Weggang dennoch hörbar aufatmen wird", sagte Fietz augenzwinkernd und spielte damit auf Perpeets energischen Versuch an, eine artenreiche Waldverjüngung ohne Zaunschutz zu etablieren.
„In dem offenen Ökosystem Wald heißt unser ,gewollt' nicht immer auch ,gekonnt' – das habe ich gelernt“, sagte Perpeet am Ende seiner Dienstzeit. Der gebürtige Rheinländer hatte nach Abitur und Wehrdienst ein Studium der Forstwissenschaften in Freiburg und Wien begonnen. Nach dem Abschluss 1984 folgte das Referendariat in Baden-Württemberg im Markgräflerland. Anschließend arbeitete er in der Abteilung Waldschutz der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg.
Seine erfolgreiche Bewerbung beim Bundesministerium der Finanzen (Bundesvermögensabteilung) führte ihn 1988 zunächst ins Bundesforstamt Grafenwöhr und an die Oberfinanzdirektion Nürnberg. Ab 1990 war er Forsteinrichter und Amtsverweser im Bundesforstamt Neckargrund mit Lehrauftrag an der Fachhochschule Rottenburg/Neckar.
38.000 Hektar Betreuungsfläche
1992 promovierte er am Institut für Landespflege an der Universität Freiburg zum Themenkomplex Landschaftserlebnis, Landschaftsgestaltung und Biotopqualität. Im gleichen Jahr wechselte Perpeet in das Forstfachreferat des Ministeriums und verfasste unter anderem die Waldbaugrundsätze für den Bundesforst. Nach zehn Jahren übernahm er das damalige Bundesforstamt Hohenfels. 2009 wurden die beiden bayerischen Bundesforstdienststellen Hohenfels und Stockdorf zusammengelegt. Die 240 Liegenschaften mit etwa 38.000 Hektar Betreuungsfläche liegen auf über zwei Drittel der Landesfläche in Bayern verstreut. Die BImA betraute Perpeet 2009 mit der Gesamtleitung.
Der Leiter des Geschäftsbereichs Bundesforst, Burkhard Schneider, hob in seiner Ansprache die menschlichen Eigenschaften von Markus Perpeet, dessen Hilfsbereitschaft und Einsatz für eine bessere und nachhaltige Zukunft hervor: Bei allem Ehrgeiz und bei aller Hartnäckigkeit in der Sache, sei dem scheidenden Leiter des Bundesforstbetriebs stets eine kritische Selbstreflexion, insbesondere aber ein scharfsinniger Humor zu bescheinigen.
Forststudium in München
Paul Johannes Fietz führte beim Festakt auch Perpeets Nachfolger ins Amt ein. Forstdirektor Manfred Kellner (Jahrgang 1963) war nach dem Forststudium in München und dem Referendariat beim Freistaat Bayern 1992 in die Bundesforstverwaltung eingetreten. Bis 2003 war er als Forsteinrichter für die Bundesliegenschaften in Rheinland-Pfalz und im Saarland verantwortlich. In dieser Zeit war er auch für 15 Monate als Vertreter des Dienststellenleiters an das Bundesforstamt Schwarzenborn abgeordnet. Ab 2003 übernahm Kellner die Aufgabe eines Fachauditors im Bereich Waldbau und wurde 2005 in die Bundesforst-Zentrale nach Bonn berufen. Dort leitete er zunächst Fachgebiete, wechselte dann zum Bundesforstbetrieb Hohenfels und übernahm dort den neu geschaffenen Funktionsbereich Naturschutz und Kompensationsmaßnahmen sowie die stellvertretende Betriebsleitung.
Paul Johannes Fietz würdigte Kellners bisherige wertvolle und erfolgreiche Tätigkeit und wünschte ihm als neuen Leiter eine glückliche Hand und viel Erfolg. Mit launischen Anekdoten zu Erlebnissen aus seiner Dienstzeit bedankte sich der bisherige Leiter Markus Perpeet bei allen, die ihn in seiner langen Schaffenszeit beim Bundesforstbetrieb und darüber hinaus unterstützt haben.
Manfred Kellner im Kurzporträt
- Jahrgang 1963
- Forststudium in München, anschließend Referendariat beim Freistaat Bayern
- 1992 Eintritt in die Bundesforstverwaltung
- Bis 2003 war er Forsteinrichter für die Bundesliegenschaften in Rheinland-Pfalz und im Saarland
- Ab 2003 Fachauditor im Bereich Waldbau
- Ab 2005 in der Bundesforst-Zentrale in Bonn
- 2010 Wechsel zum Bundesforstbetrieb Hohenfels
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