Am Samstag und Sonntag nahm die Pfarrei Schmidmühlen Abschied von Pfarrer Werner Sulzer. Verschiedene Gruppen gestalteten die Gottesdienste. Die gesangliche Umrahmung übernahmen am Samstag der Kirchenchor und die Gruppe „Corbe vobiscum“. In seiner Predigt blickte Pfarrer Werner Sulzer zurück auf die vergangenen 14 Jahre. „Das Resümee fällt zugegebenermaßen gemischt aus“, betonte der Geistliche. In dieser Zeit habe er deutlich sein eigenes Ungenügen verspürt. Für jemanden, der den Anspruch habe, es gut zu machen, sei die Erkenntnis, dass sein Bestes oft nicht genug sei, herausfordernd. Sicherlich gebe es eine ganze Reihe von Projekten, die Anklang fänden und positiv nachklingen wie das Nightfire, "Zeit für uns zwei" oder die Ministrantenzeltlager. Jedoch seien alle messbaren kirchlichen Kennzahlen rückläufig. Er wünschte seinem Nachfolger, dass er den Erwartungen und Bedürfnissen besser gerecht werde. Der Wert eines Gottesdienstes hänge nicht von der Anzahl der Teilnehmer ab, sondern er habe einen Wert in sich. Als Seelsorger sei er nur der "Wasserträger Jesu, der mit seinen beschränkten Möglichkeiten die Krüge und Angebote der Kirche füllt".
Am Sonntag zog Pfarrer Werner Sulzer zu seinem letzten Gottesdienst mit den kleinen und großen Kirwapaaren in die Pfarrkirche ein. Den Gottesdienst gestalteten die kirchliche Blaskapelle St. Ägidius, Cantores und die Kinderschola.
Im Namen der Pfarrei dankte Pfarrgemeinderatssprecherin Lena Klieber. 2010 sei er gemeinsam mit Pfarrhaushälterin Klara Wittmann nach Schmidmühlen gekommen, um als Nachfolger von Pfarrer Georg Braun die Pfarrei zu übernehmen. Recht bald habe Sulzer gemerkt, wie schwierig es sei, Änderungen einzuführen oder neue Ideen umzusetzen, wenn zuvor ein Pfarrer 36 Jahre lang in einer Pfarrei tätig gewesen sei. Damals stand laut Klieber auch die Renovierung des Pfarrhauses an, waren die Erweiterung des Kindergartens und die Renovierung der Filialkirche Winbuch zu bewerkstelligen. Den Gläubigen seien seine Vorliebe für das Singen und sein legeres Auftreten aufgefallen. Sulzer sei sich für keine Aufgabe zu schade gewesen, habe überall mit angepackt.
Wie die Pfarrgemeinderatssprecherin hervorhob, habe Pfarrer Sulzer an jedem Menschen, vom Säugling bis zum Verstorbenen, Interesse gezeigt. Seine Predigten seien für jeden Zuhörer verständlich und auf das tägliche Leben bezogen gewesen. "Pfarrer Werner Sulzer ist ein Pfarrer und Seelsorger nah am Menschen, sein Abschied bedeutet einen Verlust", fasste Klieber zusammen.
Der Dank der Pfarrei galt auch Pfarrhaushälterin Klara Wittmann, die viel geleistet habe, gerade auch im Hintergrund.
Im Anschluss an den Gottesdienst hatte der Pfarrgemeinderat eine persönliche Verabschiedung auf dem Kirchplatz organisiert. Die Kolpingsfamilie hatte einen Blumenteppich angefertigt, die Blaskapelle spielte ein Standkonzert, und die Pfarrangehörigen konnten sich von Pfarrer Werner Sulzer per Handschlag und mit guten Wünschen verabschieden.
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