Die Raiffeisenbank Unteres Vilstal blickt mit viel Stolz in diesem Jahr auf ihre 125 Jahre Firmengeschichte zurück. Deutlich wurde dies bei der Vertreterversammlung der regional tätigen Genossenschaftsbank im Waldhotel in Kreuth. Fast 5000 Mitglieder bilden heute die Basis der Raiffeisenbank Unteres Vilstal. Über 8000 Kunden nehmen Dienstleistungen in Anspruch. 58 Mitarbeiter haben vor Ort ihren Arbeitsplatz. Mit ihren vier Geschäftsstellen in Schmidmühlen, Rieden, Ensdorf und Ebermannsdorf stellt die Bank tagtäglich die Finanzberatung und flächendeckende Geldversorgung vor Ort sicher. Die Vereine und karitativen Einrichtungen vor Ort unterstützte die Bank im vergangenen Jahr mit über 31.000 Euro an Spenden. Kundennähe, die bei vielen anderen Bank zunehmend schwinde, sei dem Unternehmen wichtig, sagte Bankvorstand Karl Schlagbauer.
Aus dem Geschäftsbereich informierte der Vorstand, dass die Bilanzsumme nach teilweise zweistelligen Zuwachsraten in der Niedrigzinsphase auf über 307 Millionen Euro gestiegen sei. „Das Gesamtbetreuungskundenvolumen der Raiffeisenbank hat mit 671 Millionen Euro einen neuen Höchststand erreicht. 16 Millionen Euro sind im Jahr 2023 dazugekommen“, sagte Schlagbauer.
Die starken Zuwachsraten im Kreditgeschäft der vergangenen Jahre haben dem Vorstand zufolge an Dynamik eingebüßt. Neue Impulse, insbesondere aus dem Baufinanzierungsgeschäft fehlten wie überall in der Branche nahezu gänzlich. Bei den ausgereichten Kundenkrediten sei eine Steigerung von zwei Prozent auf über 232 Millionen Euro gelungen. Der Anteil der Kundenkredite liegt laut Schlagbauer weiterhin mit 75 Prozent deutlich über dem bayerischen Durchschnitt (68 Prozent). An Wertpapieren habe man 41 Millionen im Portfolio stehen, an Beteiligungen sechs Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind nach Angaben Schlagbauers auf 46 Millionen Euro angestiegen, elf Millionen Euro an Refinanzierungsmittel habe man verlängert. Die Kundeneinlagen seien auf über 225 Millionen Euro angewachsen.
Wie Schlagbauer erklärte, sind die Geschäftsguthaben um 183.000 Euro auf 4,5 Millionen Euro gewachsen. Zum Jahresende 2023 hätten 4879 Mitglieder 27.305 Geschäftsanteile gehalten. Die Kernkapital-Quote liege bei 16 Prozent, die Gesamtkapitalquote bei 17 Prozent. Das gesamte Eigenkapital der Bank wird nach den Beschlüssen der Vertreterversammlung zur Gewinnverteilung auf 33 Millionen Euro steigen. „Die Geschäftsguthaben werden für 2023 mit 2,5 Prozent Dividende dotiert. Nach Abzug von 397.000 Euro an Ertragssteuern und der Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 1,7 Millionen Euro verbleibt ein Jahresüberschuss von 453.000 Euro", stellte Schlagbauer fest.
Aus dem volkwirtschaftlichen Bereich berichtete Bankvorstand Michael Doblinger bei der Vertreterversammlung, dass die Nachfrage nach Wohnbaufinanzierungen drastisch zurückgegangen sei. Gleichzeitig sei aber eine stark gestiegene Nachfrage nach Zinsanlagen zu verzeichnen. Aufsichtsratsvorsitzender Alfred Hantsch informierte aus einem umfangreichen Regularien-Werk, das die Bank zu erfüllen hat.
Bei der Versammlung wurde die mittlerweile 15-jährige Mitarbeit von Josef Gilch (Ebermannsdorf) im Aufsichtsrat mit der Verleihung einer Ehrenurkunde des Genossenschaftsverbands Bayern gewürdigt. Für seine Verdienste um die Genossenschafts-Idee wurde Bankvorstand Michael Doblinger von Verbandsprüferin Annette Weiß mit der Silbernen Ehrennadel des Genossenschaftsverbands ausgezeichnet. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden die beiden ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieder Christa Bauer (Rieden) und Markus Dollacker (Ensdorf) einstimmig wiedergewählt.
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