Kein Platz blieb leer im Schlossstadel in Schmidmühlen beim Neujahrsempfang der CSU in Amberg-Sulzbach. Daran hatten wohl auch die Ereignisse im Bundestag einen großen Anteil. Man erwartete Informationen aus erster Hand, und die lieferten CSU-Kreisvorsitzender Harald Schwartz und vor allem die CSU-Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl. Schwartz hielt sich auch nur kurz bei der Kommunalpolitik auf. In den 27 Gemeinden im Landkreis stelle die CSU 17 Bürgermeister, in der Stadt Amberg mit Michael Cerny den Oberbürgermeister und im Landkreis mit Richard Reisinger den Landrat. Das mache sich im gesamten Landkreis positiv bemerkbar. „Wir sind in allen Bereichen gut aufgestellt“, sagte der Kreisvorsitzende.
Harald Schwartz stellte klar: "Die Brandmauer zur AfD steht nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in Bayern. Mit einer AfD, die beispielsweise eine Remigration fordert, kann es und wird es keine Zusammenarbeit geben." Eine solche Kooperation würde in fast allen Bereichen zum Zusammenbruch der Systeme führen. Als Beispiel hierfür nannte er das Klinikum Amberg, in dem über 200 Mitarbeiter aus EU- und Nicht-EU-Ländern beschäftigt seien. Der Landtagsabgeordnete wiederholte die Forderungen der CSU: Begrenzung der Zuwanderung und des Familienzuzugs, mehr Zuständigkeiten für die Bundespolizei. Harald Schwartz betonte: „Wir wollen in Deutschland eine sachliche Politik ohne Schaum vor dem Mund und ohne Hetze.“
Den Hauptpart des Neujahrsempfangs bestritt die CSU-Direktkandidatin für den Bundestag, Susanne Hierl. Sie stellte klar, dass CDU und CSU nicht mit dem Thema Migration in den Wahlkampf gehen wollten. Die Ampel hätte die Möglichkeit gehabt, mit CDU und CSU das Thema Migration sachlich anzugehen, was sie aber nicht wollte. „Seit einer Woche diskutieren wir nun nur noch das Thema Migration, und wenn man es genau nimmt, nicht einmal das. Sondern wir sprechen darüber, was moralisch richtig und falsch ist."
Die schrecklichen Anschläge von Mannheim, Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg zeigen Hierl zufolge auf grausame Weise, dass sich im Land etwas zum Negativen entwickelt habe: "Die Menschen fühlen sich nicht mehr sicher und wünschen sich Lösungen. Selbst 50 Prozent der SPD-Wähler befürworten unseren Kurs.“ Ihren Worten nach müsse die Migration differenziert betrachtet werden. „Wir brauchen Zuwanderung. Es gibt viele Menschen, die zu uns kommen, unsere Werte teilen, fleißig sind und sich in unserem Gemeinwesen einbringen. Aber Menschen, die kein Bleiberecht haben, müssen wieder gehen.“ Die Abgeordnete betonte: „Wir haben mit der AfD nicht zusammengearbeitet, tun es nicht und werden es nicht tun.“
Das Thema Wirtschaft nahm beim Neujahrsempfang einen breiten Raum ein. Hierl zählte auf: ein zweites Jahr in Folge Null-Wachstum, Platz 19 unter den 20 Industrienationen, mehr Arbeitslose, Kurzarbeit und Insolvenzen, dazu Fachkräftemangel. Nur mit einer soliden Wirtschaft könne Deutschland die Einnahmen generieren, um die Ausgaben und den Sozialstaat zu finanzieren. Es gelte, das Land wieder attraktiver zu machen für Unternehmen und wettbewerbsfähige Bedingungen zu schaffen wie durch niedrigere Steuern, geringere Energiepreise und vor allem Bürokratieabbau. Dies sichere Arbeitsplätze, bringe Steuereinnahmen und entlaste die Sozialsysteme. Susanne Hierl stellte klar, dass Deutschland und Europa mehr für die eigene Sicherheit leisten müssten.
Schmidmühlens Bürgermeister Peter Braun forderte, in Berlin die Kommunen nicht zu vergessen. Vor Ort müsse man das ausbaden, was in Berlin beschlossen werde, viele Kommunen seien „am Anschlag“. Neben viel Applaus erhielt Susanne Hierl einen Handwerkskoffer für die fälligen Reparaturen der Ampelpolitik.
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